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Krankenkassenprämien im Kanton Bern steigen 2026 um 3,9 Prozent

Die Krankenkassenprämien im Kanton Bern steigen 2026 um durchschnittlich 3,9 %, was eine monatliche Erhöhung um 15 Franken auf 399 Franken bedeutet. Dieser Anstieg liegt leicht unter dem Landesdurchsc

Lucas Weber
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Lucas Weber

Lucas Weber is an economic analyst for Bern News Today, focusing on cost of living, consumer trends, and market data. He translates complex economic studies into clear, accessible insights for a general audience. (DE)

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Krankenkassenprämien im Kanton Bern steigen 2026 um 3,9 Prozent

Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons Bern müssen sich 2026 auf eine durchschnittliche Erhöhung ihrer monatlichen Krankenkassenprämien um 3,9 Prozent einstellen. Dies entspricht zusätzlichen 15 Schweizer Franken pro Monat, wodurch die Durchschnittsprämie auf 399 Franken steigt. Die Ankündigung folgt auf eine Periode erheblicher Prämienerhöhungen in den letzten drei Jahren.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Die durchschnittliche monatliche Krankenkassenprämie im Kanton Bern steigt 2026 auf 399 Franken.
  • Dies entspricht einem Anstieg von 3,9 Prozent oder 15 Franken pro Monat.
  • Der Anstieg liegt leicht unter dem schweizerischen Landesdurchschnitt von 4,4 Prozent.
  • Ländliche Gebiete (Region 3) werden den höchsten prozentualen Anstieg für Erwachsene verzeichnen.
  • Die Wahl des richtigen Versicherungsmodells und Anbieters kann zu erheblichen Einsparungen führen.

Krankenkassenkosten steigen im Kanton Bern

Die durchschnittliche Krankenkassenprämie im Kanton Bern wird ab 2026 monatlich 399 Franken betragen. Dieser Anstieg von 15 Franken entspricht einer Erhöhung von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Obwohl dieser Wert leicht unter dem nationalen Durchschnittsanstieg von 4,4 Prozent (17 Franken) liegt, bleibt die durchschnittliche Monatsprämie im Kanton Bern mit 393 Franken leicht über dem schweizerischen Landesdurchschnitt.

In den letzten drei Jahren sind die Krankenkassenprämien im Kanton Bern durchschnittlich um über 5 Prozent jährlich gestiegen. Der aktuelle Anstieg von 3,9 Prozent für 2026 liegt unter diesem jüngsten Trend und deutet auf eine leichte Verlangsamung des Wachstums hin.

„Wir müssen Doppelspurigkeiten vermeiden und die Gesundheitsversorgung effektiv koordinieren“, erklärte der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg und betonte die Notwendigkeit struktureller Veränderungen in der Schweizer Spitallandschaft.

Wussten Sie schon?

  • Die durchschnittliche Monatsprämie für Kinder bis 18 Jahre im Kanton Bern beträgt 121 Franken, eine Erhöhung um 6 Franken (4,9 Prozent).
  • Junge Erwachsene bis 25 Jahre zahlen durchschnittlich 320 Franken, eine Erhöhung um 14 Franken (4,4 Prozent).
  • Erwachsene sehen ihre Durchschnittsprämie um 16 Franken (3,6 Prozent) auf 470 Franken pro Monat steigen.

Unterschiedliche Erhöhungen in den Berner Regionen

Die Prämienerhöhungen sind im Kanton Bern nicht einheitlich. Der Kanton ist in drei Prämienregionen unterteilt, die die Unterschiede bei den Gesundheitskosten widerspiegeln. Im Allgemeinen verursachen städtische Gebiete wie die Stadt Bern (Region 1) höhere Gesundheitsausgaben, was zu höheren Prämien im Vergleich zu ländlicheren Gebieten führt.

Jährlich kann die Prämiendifferenz zwischen der teuersten Region 1 und der günstigsten Region 3 über 1.000 Franken betragen.

Ländliche Gebiete verzeichnen den höchsten prozentualen Anstieg

Für 2026 werden Erwachsene in Region 3, die ländlichere Gebiete umfasst, den höchsten prozentualen Anstieg von 3,6 Prozent erleben. Ihre durchschnittliche Monatsprämie wird 432 Franken betragen. Im Gegensatz dazu werden Erwachsene in Region 1 einen Anstieg von 2,8 Prozent verzeichnen, wodurch ihr Durchschnitt auf 508 Franken steigt. Region 2 wird einen Anstieg von 2,9 Prozent erleben, wobei die durchschnittlichen Erwachsenenprämien 463 Franken erreichen.

Prämienregionen verstehen

Das Schweizer Krankenversicherungssystem verwendet Prämienregionen, um unterschiedliche Gesundheitskosten zu berücksichtigen. Regionen mit höherer Bevölkerungsdichte und spezialisierteren medizinischen Einrichtungen haben oft höhere Durchschnittskosten, die sich dann in höheren Versicherungsprämien für die Bewohner dieser Gebiete widerspiegeln.

Die günstigste Krankenkasse finden

Die Ermittlung des günstigsten Krankenkassenanbieters für Berner Einwohner im Jahr 2026 hängt stark vom gewählten Versicherungsmodell ab. Verschiedene Anbieter bieten wettbewerbsfähige Tarife an, basierend auf Faktoren wie der Franchise und der Art des Modells (z.B. Standard, HMO oder Telmed).

Beispiele für Kostenunterschiede

  • Für einen Erwachsenen in der Stadt Bern mit einem Standardmodell, einer Franchise von 300 Franken und ohne Unfalldeckung bieten Helsana und Vivao Sympany die niedrigsten Prämien von 587 Franken pro Monat an. Die höchste Prämie für dieses Profil würde 706 Franken bei Rhenusana betragen.
  • Wenn dieselbe Person ein HMO-Modell mit einer Franchise von 2.500 Franken und ohne Unfalldeckung wählen würde, wäre Visanas Viva-Gesundheitsplan mit 390 Franken pro Monat am günstigsten. Agrisano wäre in diesem Szenario mit 478 Franken am teuersten.

Diese Beispiele verdeutlichen die Bedeutung des Vergleichs verschiedener Modelle und Franchisen, um potenzielle Einsparungen zu finden. Verbraucher können ihre monatlichen Kosten erheblich senken, indem sie ihre Optionen aktiv bewerten.

Forderung nach Reform des Gesundheitssystems

Als Reaktion auf die Prämienankündigungen forderte der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) eine grundlegende Umstrukturierung der Schweizer Spitallandschaft. Er schlug vor, ein Modell ähnlich dem Berner Modell zu übernehmen, das bereits strukturelle Anpassungen durch sein 4±Regionen-Modell umsetzt.

Laut Schnegg sind solche Massnahmen unerlässlich und müssen über die Kantonsgrenzen hinausgehen. Er betonte die Notwendigkeit, doppelte Leistungen zu eliminieren und eine effiziente Koordination der Gesundheitsversorgung im ganzen Land sicherzustellen. Diese Reform zielt darauf ab, die steigenden Gesundheitskosten zu kontrollieren, die sich direkt auf die Krankenkassenprämien auswirken.

Schnegg ist der Ansicht, dass die Vermeidung von Überschneidungen bei medizinischen Leistungen und eine bessere Koordination der Spitalressourcen zu einer kostengünstigeren Gesundheitsversorgung führen können. Dies wiederum könnte dazu beitragen, zukünftige Prämienerhöhungen für die Schweizer Bürgerinnen und Bürger abzumildern.