Die Universität Bern richtet eine neue Stiftungsprofessur für Krebsforschung ein, unterstützt durch eine Spende von 2,1 Millionen Schweizer Franken. Die Position in "Klinischer Krebsinformatik" zielt darauf ab, die grosse Menge an Patientendaten zu nutzen, um die Krebsbehandlung voranzutreiben und Berns Position in der digitalen Medizin zu stärken.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Universität Bern schafft eine neue Assistenzprofessur für Klinische Krebsinformatik.
- Die Position wird durch eine Spende von 2,1 Millionen CHF der Werner und Hedy Berger-Janster Stiftung finanziert.
- Die Finanzierung erfolgt über sechs Jahre mit jährlich 350.000 CHF.
- Das Hauptziel ist es, die riesigen Datenmengen, die bei Krebspatienten anfallen, besser zu verwalten und zu analysieren, um Behandlungen zu verbessern.
- Die Universität plant, die Stelle bis zum Frühjahr 2027 zu besetzen.
Eine grosse Investition in die digitale Medizin
Die Universität Bern kündigte die Schaffung einer neuen Assistenzprofessur an, die sich der Verbesserung der Nutzung klinischer Daten von Krebspatienten widmet. Diese Initiative wird durch ein erhebliches finanzielles Engagement der Werner und Hedy Berger-Janster Stiftung für Krebsforschung ermöglicht.
Die Stiftung hat insgesamt 2,1 Millionen Schweizer Franken zugesagt, um die Professur über einen Zeitraum von sechs Jahren zu unterstützen. Diese Finanzierung beläuft sich auf einen jährlichen Beitrag von 350.000 Franken und sichert eine stabile Unterstützung für diesen kritischen Forschungsbereich.
Finanzierung auf einen Blick
- Gesamtfinanzierung: 2,1 Millionen CHF
- Dauer: 6 Jahre
- Jährlicher Beitrag: 350.000 CHF
- Quelle: Werner und Hedy Berger-Janster Stiftung
Diese erhebliche Investition unterstreicht die wachsende Bedeutung von Datenwissenschaft und digitalen Technologien in der modernen Medizin. Durch die Einrichtung dieser Professur will die Universität ihre Kompetenzen in der Onkologie erweitern und Berns Ruf als führendes Zentrum für medizinische Innovation festigen.
Die Herausforderung von Big Data in der Onkologie meistern
Die moderne Krebsbehandlung erzeugt eine enorme Menge komplexer Daten für jeden Patienten. Diese Informationen stammen aus verschiedenen Quellen, darunter bildgebende Verfahren, Gensequenzierungen, Laborergebnisse und Behandlungsreaktionen.
Obwohl diese Daten ein immenses Potenzial zur Personalisierung und Verbesserung von Behandlungen bergen, stellen ihr schieres Volumen und ihre Vielfalt eine erhebliche Herausforderung dar. Um nützlich zu sein, müssen Informationen aus diesen verschiedenen Quellen in standardisierte, kompatible Formate umgewandelt werden, die gemeinsam analysiert werden können.
Was ist Klinische Informatik?
Klinische Informatik ist ein Fachgebiet, das Informationstechnologie, Computerwissenschaft und Gesundheitswesen kombiniert. Ihr Ziel ist es, die Erfassung, Speicherung, den Abruf und die Nutzung von Informationen in Gesundheit und Biomedizin zu optimieren. In der Krebsforschung hilft sie Forschern und Ärzten, komplexe Patientendaten zu verstehen, Muster zu erkennen und effektivere Therapien zu entwickeln.
Die neue Professur wird sich direkt dieser Herausforderung widmen. Die Rolle wird sich auf die Entwicklung von Systemen und Methoden konzentrieren, um diese Fülle von Informationen zu organisieren und zu interpretieren und Rohdaten in umsetzbare Erkenntnisse für Forscher und Kliniker umzuwandeln.
Die strategische Rolle der neuen Professur
Die Hauptaufgabe des Professors für Klinische Krebsinformatik wird es sein, einen Rahmen für die Verwaltung komplexer Patientendaten zu schaffen. Dies umfasst mehrere Schlüsselaufgaben, die für die Weiterentwicklung der personalisierten Medizin entscheidend sind.
Laut Ankündigung der Universität wird sich die Position auf mehrere kritische Bereiche konzentrieren:
- Systematische Integration: Zusammenführung von Daten aus mehreren Quellen in ein einheitliches System.
- Effizientes Management: Entwicklung von Prozessen zur effektiven Handhabung grosser Datensätze.
- Sichere Speicherung: Sicherstellung, dass alle Patienteninformationen sicher und in Übereinstimmung mit strengen Datenschutzgesetzen gespeichert werden.
Claudio Bassetti, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bern und Direktor Lehre und Forschung der Insel Gruppe, betonte die Bedeutung dieser neuen Rolle.
"Die neue Stiftungsprofessur für 'Klinische Krebsinformatik' widmet sich der Aufgabe, diese Fülle von Daten systematisch zu integrieren, effizient zu verwalten und sicher sowie datenschutzkonform zu speichern", erklärte Bassetti in der offiziellen Mitteilung.
Dieser Fokus stellt sicher, dass der Schutz der Privatsphäre der Patienten oberste Priorität hat, während das wissenschaftliche Potenzial klinischer Daten erschlossen wird. Die Arbeit wird wahrscheinlich die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellen Lernalgorithmen umfassen, um Muster zu identifizieren, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind.
Zukunftsaussichten und Zeitplan für Bern
Die Universität Bern hat einen klaren Zeitplan für diese Initiative festgelegt. Die Suche nach einem geeigneten Kandidaten wird bald beginnen, mit dem Ziel, den neuen Assistenzprofessor bis zum Frühjahr 2027 zu besetzen.
Die Einrichtung dieser Professur ist ein strategischer Schritt für die medizinische Fakultät und ihre Partner, einschliesslich der Insel Gruppe. Es wird erwartet, dass sie eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Datenwissenschaftlern, Bioinformatikern und klinischen Onkologen fördert.
Letztendlich könnte die unter dieser neuen Professur durchgeführte Forschung zu mehreren Fortschritten führen:
- Personalisiertere Krebsbehandlungen: Massgeschneiderte Therapien für die spezifische genetische Ausstattung des Tumors eines Patienten.
- Verbesserte prädiktive Modelle: Bessere Vorhersage von Patientenergebnissen und Reaktionen auf verschiedene Behandlungen.
- Schnellere Medikamentenentwicklung: Nutzung grosser Datensätze zur Identifizierung neuer therapeutischer Ziele und zur schnelleren Validierung der Behandlungswirksamkeit.
Durch die Investition in die Infrastruktur und das Fachwissen zur Verwaltung klinischer Daten positioniert sich die Universität Bern an der Spitze der digitalen Transformation im Gesundheitswesen, mit dem Potenzial, einen nachhaltigen Einfluss auf das Leben von Krebspatienten in der Schweiz und darüber hinaus zu nehmen.




