Eine kürzlich erfolgte, nicht genehmigte Palästina-Demonstration in Bern führte zu erheblichen Schäden und Verletzungen. Neue Polizeidaten zeigen, dass ein Grossteil der während der Veranstaltung festgenommenen Personen nicht in der Schweizer Hauptstadt wohnhaft war. Diese Informationen werden bekannt, während die Behörden ihre Ermittlungen zu den gewalttätigen Vorfällen fortsetzen.
Wichtigste Erkenntnisse
- Eine nicht genehmigte Palästina-Demonstration in Bern am Samstag eskalierte in Gewalt.
- Die Polizei nahm während der Veranstaltung 536 Personen fest und kontrollierte sie.
- 80 Prozent der kontrollierten Personen waren nicht im Kanton Bern wohnhaft.
- Die meisten Teilnehmer waren zwischen 20 und 29 Jahre alt.
- Die Polizei steht vor komplexen Ermittlungen aufgrund organisierter Taktiken einiger Demonstranten.
Demonstration führt zu Schäden und Verletzungen
Die nicht genehmigte Palästina-Demonstration am Samstag in Bern wurde schnell gewalttätig. Die Veranstaltung verursachte erhebliche Sachschäden, die auf Millionen von Schweizer Franken geschätzt werden. Mehrere Personen erlitten während der Unruhen ebenfalls Verletzungen. Die Folgen waren am nächsten Tag auf den Strassen Berns sichtbar.
So wies beispielsweise das Restaurant 'Della Casa' nach der Demonstration Brandspuren auf. Tobias Burkhalter, der Besitzer des Restaurants, beschrieb die Szene gegenüber Nau.ch als "wie im Krieg". Der Schaden an seinem Geschäft verdeutlichte die Schwere der Vorfälle.
Fakt: Sachschaden
Der geschätzte Sachschaden durch die Demonstration erreichte Millionen von Schweizer Franken.
Polizei nimmt über 500 Personen fest
Während der Demonstration umstellte die Kantonspolizei Bern einen Teil der Teilnehmer. Sie kontrollierte daraufhin die Identitäten dieser Personen. Insgesamt wurden 536 Personen von den Behörden festgenommen und überprüft.
Michael Bettschen, stellvertretender Leiter der Regionalpolizei Bern, bestätigte die ersten Erkenntnisse gegenüber Tamedia-Zeitungen. Er erklärte, dass eine beträchtliche Anzahl der Festgenommenen von ausserhalb des Kantons Bern stammte. Diese Erkenntnis ist zentral für die laufenden polizeilichen Ermittlungen.
"Dass so viele Personen kontrolliert werden konnten, ist ausserordentlich. Aber gewonnen ist noch nichts. Wir stehen erst am Anfang anspruchsvoller Ermittlungen." - Michael Bettschen, stellvertretender Leiter, Regionalpolizei Bern
Mehrheit der Teilnehmer von ausserhalb Berns
Von den 536 kontrollierten Personen wohnten nur 20 Prozent im Kanton Bern. Das bedeutet, dass 80 Prozent der Teilnehmer aus anderen Kantonen stammten. Viele von ihnen reisten aus der Westschweiz an.
Die Mehrheit der kontrollierten Demonstranten war zwischen 20 und 29 Jahre alt. Zusätzlich waren 23 der kontrollierten Personen minderjährig. Etwa die Hälfte der von der Polizei überprüften Personen waren Frauen.
Demografie der festgenommenen Personen
- Gesamtzahl der Kontrollierten: 536 Personen
- Einwohner Berns: 20%
- Nicht-Einwohner Berns: 80%
- Altersgruppe: Meist 20-29 Jahre alt
- Minderjährige: 23 Personen
- Geschlecht: Etwa 50% Frauen
Herausforderungen bei der Identifizierung von Tätern
Die Polizei bezeichnet die Möglichkeit, so viele Personen festzunehmen, als "ausserordentlich". Die Identifizierung und strafrechtliche Verfolgung von Tätern bleibt jedoch eine komplexe Aufgabe. Die Spitze des Demonstrationszuges durch die Stadt war maskiert.
Die Polizei hat umfangreiches Videomaterial gesammelt. Es ist jedoch schwierig, die Beteiligung einer Person an einer bestimmten Straftat nachzuweisen. Michael Bettschen wies auf den hohen Organisationsgrad einiger Demonstranten als zentrale Herausforderung hin.
Organisierte Taktiken einiger Gruppen
Einige Demonstranten nutzten spezifische Taktiken, um eine Identifizierung zu vermeiden. Bettschen erklärte, dass diese Personen mehrere Kleidungsschichten trugen. Während der Einkesselung durch die Polizei zogen sie eine Schicht aus, um eine spätere Identifizierung zu erschweren. Dies deutet auf eine geplante Anstrengung hin, ihre Identität zu verschleiern.
Trotz polizeilicher Beobachtungen kritisierten einige Teilnehmer die Organisation der Demonstration. Laut CH Media-Zeitungen bezeichneten einige auf einer bekannten Website die Berner Demonstration als "strategischen Misserfolg". Sie behaupteten, die Demonstranten hätten "vollständig dem Plan der Polizei gefolgt" und ihre "numerische Überlegenheit" nicht nutzen können.
Diese Teilnehmer bemerkten auch, dass "überall schnell Chaos ausbrach" und eine klare Organisationsstruktur fehlte. Sie gaben weiter an, dass dieser Mangel an Planung inmitten der Verwirrung sogar zu Angriffen auf die eigenen Leute führte.
Laufende Ermittlungen und zukünftige Auswirkungen
Die Kantonspolizei Bern setzt ihre Ermittlungen zu den Vorfällen fort. Die Analyse von Videomaterial und die Verknüpfung von Personen mit spezifischen Straftaten ist arbeitsintensiv. Die Behörden wollen die Verantwortlichen für die Gewalt und die Schäden zur Rechenschaft ziehen.
Der Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, denen die Polizei bei der Bewältigung nicht genehmigter Demonstrationen gegenübersteht, insbesondere wenn Teilnehmer Taktiken anwenden, um einer Identifizierung zu entgehen. Der hohe Anteil nicht-lokaler Teilnehmer wirft auch Fragen zur Koordination und Planung solcher Veranstaltungen über Kantonsgrenzen hinweg auf.




