Das Lichtfestival "Rendez-vous Bundesplatz" feiert dieses Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Die Veranstaltung, die die Fassade des Bundeshauses in eine Leinwand für Licht und Ton verwandelt, zieht jährlich Hunderttausende von Besuchern auf den Berner Bundesplatz. Das diesjährige Thema "Voyage" lädt die Gäste auf eine virtuelle Reise zu globalen Wahrzeichen ein.
Der anhaltende Erfolg des kostenlosen Spektakels ist ein Beweis für die Vision seiner Initiatorin, Brigitte Roux, die anfängliche Hürden überwinden musste, um ihre Idee zu verwirklichen. Das Festival trägt massgeblich zur lokalen Wirtschaft bei und generiert Millionen an Wertschöpfung für die Stadt.
Wichtigste Erkenntnisse
- Das Lichtfestival Rendez-vous Bundesplatz feiert seine 15. Ausgabe.
- Das diesjährige Thema "Voyage" zeigt berühmte globale Wahrzeichen.
- Initiatorin Brigitte Roux überwand anfänglichen Widerstand des Parlaments.
- Die Veranstaltung ist vom 18. Oktober bis 22. November ab 19 Uhr kostenlos.
- Sie generiert eine geschätzte Wertschöpfung von 12 Millionen Schweizer Franken für Bern.
- Erstmals wird Live-Musik von "Take This" einige Szenen begleiten.
Voyage: Eine globale Reise auf dem Bundeshaus
Das diesjährige "Rendez-vous Bundesplatz" bietet ein einzigartiges Erlebnis unter dem Titel "Voyage". Die Show projiziert Bilder ikonischer Weltwahrzeichen auf die Fassade des Bundeshauses. Die Zuschauer können virtuelle Darstellungen des Eiffelturms, der Pyramiden von Gizeh, des Taj Mahal, der Freiheitsstatue in New York und des Londoner Big Ben erwarten.
Brigitte Roux, die treibende Kraft hinter dem Festival, verspricht ein magisches Spektakel. Sie bestätigte, dass die Show mit einer "sicheren Landung" zurück auf dem Bundesplatz enden wird, wodurch das Publikum nach seiner globalen Tour wieder am Ausgangspunkt ankommt.
"Voyage lässt die Zuschauer zu den berühmtesten Wahrzeichen der Erde reisen: zum Eiffelturm, zu den Pyramiden von Gizeh, zum Taj Mahal, zur Freiheitsstatue in New York und zum Londoner Big Ben. Ich verspreche ein magisches Spektakel und am Ende eine sichere Landung auf dem Bundesplatz", so Brigitte Roux.
Die Veranstaltung ist für alle Besucher kostenlos. Sie findet vom 18. Oktober bis 22. November statt, die Shows beginnen täglich um 19 Uhr.
Veranstaltungsdetails
- Daten: 18. Oktober bis 22. November
- Zeit: Täglich ab 19 Uhr
- Ort: Bundesplatz, Bern
- Eintritt: Kostenlos
Neues Live-Musik-Element für 2025
Ein bedeutendes neues Merkmal in diesem Jahr ist die Einbeziehung von Live-Musik während bestimmter Szenen der Show. Dies ist das erste Mal, dass ein solches Element in das Festival integriert wird.
Die Idee für Live-Musik kam vom präsentierenden Partner, dem Migros Kulturprozent. Diese Organisation stellte dem regulären Budget des Festivals 200'000 Schweizer Franken zur Verfügung. Zusätzlich schlug das Migros Kulturprozent weitere 200'000 Schweizer Franken vor, um ein Experiment mit Live-Musikbegleitung durch das Künstlerkollektiv "Take This" zu finanzieren.
Roux zeigte sich begeistert und gleichzeitig etwas besorgt über diese Neuerung. Sicherzustellen, dass die Live-Musik perfekt mit den visuellen Projektionen harmoniert, ist eine komplexe Aufgabe. Die Aufführungen müssen auf die Zehntelsekunde genau getaktet sein. Die Musiker werden fünf Wochen lang jeden Abend dreimal auftreten.
Die technische Herausforderung der Live-Performance
Die Integration von Live-Musik in eine Projektionsshow erfordert eine sorgfältige Koordination. Das Timing muss exakt sein, um Ton und Bild zu synchronisieren. Dies stellt eine neue Herausforderung für das Produktionsteam und die Musiker dar.
Unterstützung durch Migros Kulturprozent
Migros Kulturprozent ist eine Kulturstiftung in der Schweiz. Sie unterstützt verschiedene Kulturprojekte und Initiativen im ganzen Land. Ihr Engagement als präsentierender Partner unterstreicht ihr Bekenntnis zu öffentlichen Kunst- und Kulturveranstaltungen.
Die Entstehungsgeschichte: Von Madeira nach Bern
Brigitte Roux erzählte von der Inspiration hinter dem Rendez-vous Bundesplatz. Ihre Reise begann im Dezember 2006 beim Golfspielen auf Madeira.
Sie erlebte, wie die gesamte Hauptstadt Funchal von Lichtkunst erleuchtet wurde. Dieses Erlebnis beeindruckte sie tief und gab ihrer Karriere eine neue Richtung. Roux beschloss, sich der Lichtkunst zu widmen.
Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz gründete sie ihre Firma Starlight Events GmbH. Dies war der Beginn ihrer Bemühungen, ein ähnliches Lichtspektakel in ihr Heimatland zu bringen.
Warum das Berner Bundeshaus?
Obwohl sie aus Zürich stammt, wählte Roux das Bundeshaus in Bern als Leinwand für ihre Vision. Sie erklärte ihre Wahl:
"Der Bundesplatz und das Parlamentsgebäude sind die perfekte Bühne für ein Klang- und Lichtspektakel, wie ich es mir vorgestellt habe. Die zentrale Lage in der Bundesstadt macht diesen Ort einzigartig. Und die Fassade des Bundeshauses mit ihren Details und der Kuppel bietet eine einzigartige Oberfläche für Lichtspektakel."
Die architektonischen Merkmale des Gebäudes, kombiniert mit seiner prominenten Lage, machten es zu einem idealen Ort für die von ihr geplanten grossflächigen Projektionen.
Überwindung von Bürokratie und Sicherung der Finanzierung
Die Genehmigung zur Nutzung des Bundeshauses für eine Lichtshow war nicht einfach. Die Verwaltungsdelegation des Parlaments lehnte ihren Antrag zunächst ab.
Ihre Begründung war, dass das Gebäude nur parlamentarischen, nicht kommerziellen Zwecken dienen sollte. Roux argumentierte, dass das Rendez-vous eine kulturelle, keine kommerzielle Veranstaltung sei.
Sie beharrte vier Jahre lang und reichte ihren Vorschlag immer wieder ein. Schliesslich gaben die Behörden nach und erteilten eine einmalige Genehmigung. Diese erste Genehmigung war entscheidend für den Start des Festivals.
Anfängliche Finanzierungsprobleme
Am Anfang finanzierte Roux das Projekt persönlich mit ihren Ersparnissen. Sie hatte kein Budget für Werbung oder Medienarbeit. Dies zeigt die persönliche Investition und das Engagement, die für den Start des Festivals erforderlich waren.
Banken profitieren, tragen aber nicht direkt bei
Der Bundesplatz ist ein Finanzzentrum in Bern, Heimat grosser Banken wie der Nationalbank, Valiant, BEKB und einer Credit Suisse Filiale. Trotz ihrer Nähe sponsern die meisten Banken die Veranstaltung nicht direkt.
Die Kulturstiftung der BEKB war eine Ausnahme und bot proaktiv Unterstützung an. Das Migros Kulturprozent und die Vinetum Stiftung aus Biel sind ebenfalls wichtige finanzielle Unterstützer.
Vor der ersten Ausgabe gab es den Vorschlag, dass die Grossbanken am Platz die Veranstaltung gemeinsam sponsern sollten. Valiant, Credit Suisse und UBS zeigten jedoch kein Interesse an einer finanziellen Beteiligung.
Laut Roux profitieren diese Banken dennoch vom Spektakel. Sie fordern Fotomaterial und Programme an, laden Kunden auf ihre Balkone zu privaten Vorführungen ein und bieten Erfrischungen an. Dies verdeutlicht eine Diskrepanz zwischen ihrem Genuss der Veranstaltung und ihrem finanziellen Beitrag.
Der Erfolg des Festivals schafft eine einladende Atmosphäre, die das Gebiet für Unternehmen, einschliesslich der Banken, aufwertet. Ihre Rolle als direkte Sponsoren bleibt jedoch begrenzt, stattdessen verlassen sie sich auf andere Partner und öffentliche Gelder.
Wirtschaftliche Auswirkungen und städtische Unterstützung
Die Stadt Bern trägt zum Rendez-vous Bundesplatz bei. Dieser Beitrag ist eine strategische Investition aufgrund der erheblichen wirtschaftlichen Vorteile, die die Veranstaltung mit sich bringt.
Studien zeigen, dass das Rendez-vous eine zusätzliche Wertschöpfung von mindestens 12 Millionen Schweizer Franken generiert. Dieser Wert kommt verschiedenen Sektoren zugute, darunter Hotels, Restaurants, Einzelhandel und Museen in der Stadt.
Die von der Stadt erhaltenen 200'000 Schweizer Franken werden daher als solide Investition betrachtet. Diese kommunale Unterstützung trägt dazu bei, eine wichtige kulturelle Attraktion zu erhalten, die den lokalen Handel ankurbelt.
Wirtschaftlicher Beitrag
- Gesamte Wertschöpfung: Mindestens 12 Millionen Schweizer Franken
- Begünstigte: Hotels, Gastronomie, Einzelhandel, Museen
- Städtischer Beitrag: 200'000 Schweizer Franken
Wachsende Zuschauerzahlen und kreativer Prozess
Roux's Ziel war es, ein Lichtspektakel zu schaffen, das auch eine Geschichte erzählt. Dieser Ansatz erwies sich bereits bei der ersten Ausgabe im Jahr 2011 als erfolgreich.
Die Eröffnungsveranstaltung mit dem Thema "Die Schweiz und das Bundeshaus werden gebaut" zog 500 Menschen zur Premiere an. Die Nachricht verbreitete sich schnell, und das Spektakel begeisterte schliesslich rund 330'000 Zuschauer.
Die Popularität des Festivals ist stetig gewachsen. Letztes Jahr zog das Rendez-vous Bundesplatz mehr als 620'000 Besucher an. Dieser stetige Anstieg der Besucherzahlen unterstreicht seinen Status als wichtiges kulturelles Highlight in Bern.
Ideen und Kooperationen
Die Themen für das Rendez-vous Bundesplatz waren vielfältig, darunter die Mondlandung, Saint-Exupérys "Der kleine Prinz" und "Point Nemo". Roux findet oft Inspiration in unerwarteten Momenten, manchmal sogar im Bett.
Sie arbeitet mit einem engagierten Team zusammen, um diese Konzepte zu entwickeln. Die Idee für "Point Nemo" kam beispielsweise von einem Teammitglied von Lumine Projections in Wien, der ein Fan von Jules Verne ist.
Roux betont die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den richtigen Fachleuten für jede Produktion. Sie arbeitet mit Lumine Projections für Inhalt und Realisierung zusammen. Dies gewährleistet hochwertige Animationen und Installationen.
Lumine Projections verwendet die neueste Generation von Projektoren und Soundsystemen. Dies führt zu scharfen 3D-Bildern und intensiven Farben. Die Lautstärke wird an die Besucherzahl angepasst, um ein optimales Erlebnis für alle zu gewährleisten.


