Infrastructure8 Aufrufe5 min Min. Lesezeit

SBB kündigt Hochgeschwindigkeits-Upgrade für 2,5 Milliarden CHF an

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben einen 2,5 Milliarden CHF Plan zur Modernisierung ihres Hochgeschwindigkeitsnetzes vorgestellt, um Reisezeiten zu verkürzen und die Kapazität zu erhöhen.

David Keller
Von
David Keller

David Keller is a senior business correspondent specializing in regional industry trends, family business transitions, and the economic impact of technological change on traditional sectors. He covers corporate strategy, market adaptation, and local economic development across Switzerland. (DE)

Autorenprofil
Sprache:FREN
SBB kündigt Hochgeschwindigkeits-Upgrade für 2,5 Milliarden CHF an

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben einen wegweisenden Investitionsplan von 2,5 Milliarden CHF zur Modernisierung ihres Hochgeschwindigkeits-Bahnnetzes angekündigt. Das mehrjährige Projekt zielt darauf ab, eine neue Flotte von Hochgeschwindigkeitszügen einzuführen und die Schlüsselinfrastruktur zu modernisieren, wodurch die Reisezeiten zwischen den wichtigsten Schweizer Städten und internationalen Zielen erheblich verkürzt werden.

Die Initiative mit dem Namen „Bahn Zukunft 2040“ soll Ende 2025 beginnen und stellt eine der umfangreichsten Modernisierungen des öffentlichen Verkehrssystems des Landes seit über einem Jahrzehnt dar. Offizielle Stellen geben an, dass der Plan die Kapazität erhöhen, die Pünktlichkeit verbessern und die Position der Schweiz als zentraleuropäischer Verkehrsknotenpunkt stärken wird.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) investieren 2,5 Milliarden CHF in ihr Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz.
  • Das Projekt „Bahn Zukunft 2040“ umfasst den Kauf einer neuen Generation von Hochgeschwindigkeitszügen.
  • Die Schlüsselinfrastruktur, einschliesslich Gleisen und Signalsystemen, wird modernisiert.
  • Ziel ist es, Reisezeiten zu verkürzen, die Servicefrequenz zu erhöhen und die Zuverlässigkeit im gesamten Netz zu verbessern.

Details des Investitionsplans

Der Kern der 2,5 Milliarden CHF Investition ist auf zwei Hauptbereiche verteilt: Flottenbeschaffung und Infrastrukturverbesserung. Laut SBB sind etwa 60% des Budgets, oder 1,5 Milliarden CHF, für die Beschaffung einer neuen Generation von Hochgeschwindigkeitszügen vorgesehen.

Diese neuen Züge werden für Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h ausgelegt sein, eine bemerkenswerte Steigerung gegenüber den Fähigkeiten der aktuellen Flotte. Die restlichen 1 Milliarde CHF werden für umfangreiche Modernisierungen kritischer Abschnitte des Bahnnetzes verwendet, wobei der Fokus auf den Korridoren Genf-Zürich und Basel-Mailand liegt.

Flottenmodernisierung im Vordergrund

Der Beschaffungsprozess für die neuen Züge soll Anfang 2025 mit einer internationalen Ausschreibung beginnen. Die SBB hat strenge Kriterien für potenzielle Lieferanten festgelegt, die Energieeffizienz, Fahrgastkomfort und fortschrittliche digitale Konnektivität betonen.

„Unser Ziel ist es nicht nur, schneller zu sein, sondern auch intelligenter und nachhaltiger“, sagte Vincent Ducrot, CEO der SBB, auf einer Pressekonferenz am Dienstag. „Diese neue Flotte wird einen neuen Standard für Bahnreisen in Europa setzen und ein unvergleichliches Passagiererlebnis bieten, während wir unseren ökologischen Fussabdruck minimieren.“

Die neuen Züge sollen verbesserte Zugänglichkeit für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität, geräumige Familienzonen und spezielle Geschäftsbereiche mit Hochgeschwindigkeitsinternet bieten.

Zahlen und Fakten: Bahn Zukunft 2040

  • Gesamtinvestition: 2,5 Milliarden CHF
  • Flottenbeschaffung: 1,5 Milliarden CHF
  • Infrastruktur-Upgrades: 1 Milliarde CHF
  • Zielhöchstgeschwindigkeit: 350 km/h
  • Projektzeitraum: 2025 - 2040

Auswirkungen auf Reisezeiten und Konnektivität

Das Hauptziel des Plans „Bahn Zukunft 2040“ ist es, den Passagieren durch verkürzte Reisezeiten konkrete Vorteile zu bieten. Die SBB prognostiziert, dass die Modernisierungen die Fahrt zwischen Genf und Zürich um etwa 30 Minuten verkürzen werden, wodurch die Gesamtreisezeit auf knapp unter zwei Stunden sinkt.

Auch die internationalen Verbindungen sollen sich verbessern. Die Reisezeit von Zürich nach Mailand soll um bis zu 45 Minuten reduziert werden, was die Bahn auf dieser beliebten Strecke zu einer wettbewerbsfähigeren Option gegenüber dem Flugzeug macht.

Kontext: Die Bahnstrategie der Schweiz

Die Schweiz ist bekannt für ihr dichtes und effizientes öffentliches Verkehrsnetz. Diese Investition steht im Einklang mit der langfristigen Strategie des Landes, Bahnreisen als nachhaltige Alternative zum Strassen- und Luftverkehr zu fördern. Der Plan baut auf früheren Grossprojekten wie dem Gotthard-Basistunnel auf, der den transalpinen Reiseverkehr bereits revolutioniert hat.

Phasenweise Einführung und Bau

Die Infrastrukturarbeiten werden in Phasen durchgeführt, um Störungen des bestehenden Betriebs zu minimieren. Die erste Phase konzentriert sich auf die Modernisierung der Signalsysteme auf das European Train Control System (ETCS) Level 2, ein entscheidender Schritt zur Ermöglichung höherer Geschwindigkeiten und zur Erhöhung der Linienkapazität.

Nachfolgende Phasen umfassen Gleisneuausrichtungen und die Verstärkung von Brücken und Tunneln entlang wichtiger Abschnitte. Die SBB hat sich verpflichtet, eng mit den kantonalen Behörden zusammenzuarbeiten, um die Auswirkungen der Bauarbeiten auf die lokalen Gemeinden zu steuern.

Wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen

Die Investition von 2,5 Milliarden CHF wird voraussichtlich einen erheblichen Impuls für die Schweizer Wirtschaft geben. Laut einer von der SBB veröffentlichten wirtschaftlichen Folgenabschätzung wird das Projekt über seine 15-jährige Laufzeit mehrere tausend Arbeitsplätze im Bauwesen, Ingenieurwesen und in der Fertigung schaffen oder erhalten.

Ein erheblicher Teil der Infrastrukturaufträge wird voraussichtlich an Schweizer Unternehmen vergeben, was die lokale Wirtschaftstätigkeit weiter ankurbelt. Der Fokus auf Nachhaltigkeit geht über die Züge selbst hinaus.

„Jeder Franken, der in unsere Bahninfrastruktur investiert wird, ist eine Investition in eine grünere Zukunft für die Schweiz“, sagte Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. „Indem wir Bahnreisen schneller und bequemer machen, fördern wir eine Verlagerung von weniger nachhaltigen Verkehrsformen.“

Die SBB schätzt, dass das abgeschlossene Projekt zu einer 15%igen Reduzierung der CO2-Emissionen pro Personenkilometer im Vergleich zum aktuellen Netz beitragen wird, dank effizienterer Züge und einer erhöhten Anzahl von Reisenden, die die Bahn gegenüber Autos oder Flugzeugen wählen.

Herausforderungen und der Weg nach vorn

Obwohl der Plan auf breite Unterstützung stösst, erkennt die SBB die bevorstehenden Herausforderungen an. Die Beschaffung der komplexen Planungsgenehmigungen und die Verwaltung eines Projekts dieser Grössenordnung in einem laufenden Bahnnetz erfordern eine akribische Ausführung.

Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus einer Kombination aus Eigenkapital der SBB, Beiträgen des Bundes und Darlehen von den Finanzmärkten. Der Bund hat bereits seine starke Unterstützung für die Initiative als Teil seiner nationalen Infrastrukturstrategie signalisiert.

Die ersten neuen Hochgeschwindigkeitszüge werden voraussichtlich um 2030 in Betrieb genommen, wobei das gesamte Projekt bis 2040 abgeschlossen sein soll. Diese langfristige Vision soll sicherstellen, dass das Schweizer Bahnnetz über Jahrzehnte hinweg weltweit führend in Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit bleibt.