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Konsumentenforum muss Bundessubventionen zurückzahlen

Das Schweizer Konsumentenforum zahlt Bundessubventionen zurück, nachdem die Regierung schlechte Leistungen und unzureichende Konsumenteninformationen bemängelt hat.

Liam Carter
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Liam Carter

Liam Carter is a public policy correspondent for Bern News Today, specializing in government accountability, regulatory affairs, and the oversight of non-profit organizations. He reports on consumer protection issues and the use of public funds. (DE)

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Konsumentenforum muss Bundessubventionen zurückzahlen

Eine prominente Schweizer Konsumentenorganisation, das Konsumentenforum (KF), zahlt einen erheblichen Teil ihrer Bundessubventionen zurück. Dies geschieht nach Kritik an ihrer Leistung und angeblichen engen Verbindungen zu Wirtschaftsinteressen. Das Bundesamt für Konsumentenfragen (BFK) hat die Rückforderung von Geldern verlangt, da die Organisation die gesetzlichen Anforderungen an die Konsumenteninformation nicht erfüllt hat.

Wichtige Erkenntnisse

  • Das Konsumentenforum zahlt etwa die Hälfte seiner Bundessubventionen für 2023 zurück, die jährlich 80.000 Schweizer Franken betrugen.
  • Das Bundesamt für Konsumentenfragen (BFK) nannte „unzureichende Leistung“ und die Nichterfüllung von Standards für die Konsumenteninformation als Grund für die Rückforderung.
  • Der Organisation wird vorgeworfen, zu eng mit Unternehmensinteressen statt mit der Konsumentenvertretung verbunden zu sein.
  • Weitere Rückzahlungen werden auch für das Förderjahr 2024 erwartet.

Regierung kürzt Finanzierung wegen Leistungsmängeln

Die Schweizer Bundesregierung hat entschieden gegen das Konsumentenforum, eine Konsumentenschutzorganisation, vorgegangen, indem sie ihre finanzielle Unterstützung gekürzt hat. Gemäss einem Bericht der SonntagsZeitung musste die Organisation einen erheblichen Teil ihrer staatlichen Finanzierung für das Geschäftsjahr 2023 zurückzahlen.

Jahrelang erhielt das Forum eine jährliche Subvention von 80.000 Schweizer Franken vom Bundesamt für Konsumentenfragen (BFK). Das BFK hat nun jedoch verlangt, dass die Organisation etwa die Hälfte der im Jahr 2023 erhaltenen Gelder zurückzahlt. Diese Entscheidung resultiert aus dem, was die Regierungsbehörde als Nichterfüllung ihrer Verpflichtungen bezeichnet.

Der Jahresbericht 2024 des Konsumentenforums bestätigt diese Rückzahlung. Der Bericht weist darauf hin, dass die Rückforderung eine direkte Folge davon ist, dass die Organisation ihren gesetzlich vorgeschriebenen Auftrag zur Bereitstellung von Konsumenteninformationen nicht angemessen erfüllt hat.

Hintergrund zu Bundessubventionen

In der Schweiz können Konsumentenorganisationen gemäss dem Konsumenteninformationsgesetz finanzielle Unterstützung vom Bund erhalten. Um sich zu qualifizieren, müssen sie objektive, sachliche und relevante Informationen bereitstellen, die Konsumenten helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Das BFK ist für die Zuteilung dieser Mittel verantwortlich und stellt sicher, dass die Empfänger die gesetzlichen Standards erfüllen.

Spezifische Mängel von Bundesbehörde genannt

Die Kritik des BFK konzentriert sich auf die Qualität und Art der vom Konsumentenforum produzierten Inhalte. Eine offizielle Entscheidung der Behörde, die von der SonntagsZeitung zitiert wurde, besagt, dass Finanzhilfen „wegen unzureichender Leistung teilweise zurückgefordert“ würden.

Das Hauptproblem war der Inhalt der Publikation der Organisation, des KF-Magazins. Laut BFK erfüllte das Magazin die gesetzlichen Anforderungen an die Konsumenteninformation nicht durchgängig. Die Regierung stellte auch fest, dass das Forum Fristen versäumt und Dienstleistungen erbracht hatte, die entweder unzureichend oder von schlechter Qualität waren.

Um diese Mängel zu beheben, schlug die Bundesregierung ein System der Vorabprüfung vor. Dabei würde das BFK geplante Artikel prüfen, um sicherzustellen, dass sie relevant und mit dem Konsumenteninformationsgesetz konform sind, bevor sie veröffentlicht werden.

Finanzielle Auswirkungen

  • Jährliche Subvention: CHF 80.000
  • Rückgezahlter Betrag für 2023: Ca. CHF 40.000
  • Zukünftige Rückzahlungen: Für 2024 erwartet

Organisation verweist auf strategische Neuausrichtung

Als Reaktion auf die Kürzung der Finanzmittel und die Kritik hat das Konsumentenforum die Situation auf eine Änderung seiner strategischen Ausrichtung zurückgeführt. Die Organisation gibt an, nun einen stärkeren Fokus auf ihre Ombudsstelle zu legen.

Diese Ombudsstellen fungieren als Mediatoren bei Streitigkeiten zwischen Konsumenten und Unternehmen. Obwohl das Forum dies als einen entscheidenden Teil seiner Arbeit betrachtet, sind diese Dienstleistungen gemäss den aktuellen Vorschriften nicht für Bundessubventionen berechtigt. Diese Schwerpunktverlagerung erklärt, warum einige der staatlich finanzierten Aktivitäten die Erwartungen nicht erfüllten.

Das Konsumentenforum präsentiert sich als liberal ausgerichteter Verfechter des Konsumentenschutzes. Die jüngsten Ereignisse haben jedoch die Prüfung seiner Aktivitäten und seiner Beziehung zur Geschäftswelt intensiviert, die Kritiker als zu eng für eine unabhängige Konsumentenorganisation bezeichnen.

Laufende Prüfung und zukünftige Auswirkungen

Die Rückzahlung von Subventionen ist kein einmaliges Ereignis. Die Organisation hat angedeutet, dass weitere Rückzahlungen auch für das Förderjahr 2024 geplant sind, was darauf hindeutet, dass die vom BFK festgestellten Probleme andauern. Die SonntagsZeitung berichtete auch, dass die Regierung dem Forum über die Jahre hinweg mehrere Zahlungserinnerungen geschickt hatte, was auf eine Geschichte administrativer Probleme hindeutet.

Diese Situation wirft wichtige Fragen zur Wirksamkeit der öffentlichen Finanzierung von Konsumentenschutzgruppen auf. Sie unterstreicht die Notwendigkeit klarer Leistungskennzahlen und einer strengen Aufsicht, um sicherzustellen, dass Steuergelder zur Bereitstellung echter, unvoreingenommener Informationen verwendet werden, die dem öffentlichen Interesse dienen.

Die Zukunft der Bundesfinanzierung des Konsumentenforums wird wahrscheinlich davon abhängen, ob es seine Aktivitäten an die Anforderungen des BFK anpassen oder alternative Finanzierungsquellen für seine nicht subventionierten Arbeiten, wie seine Ombudsstellen, sichern kann. Der Fall dient als Mahnung an die Rechenschaftspflicht, die von Organisationen erwartet wird, die öffentliche Gelder erhalten.