Der Gemeinderat von Wohlen hat den Kanton Bern formell ersucht, die Höchstgeschwindigkeit auf der Murzelenstrasse von 80 auf 60 Kilometer pro Stunde zu senken. Dieses Gesuch zielt darauf ab, die Sicherheit für Schulkinder und Wanderer im Bereich zwischen Weihermatt und Sandbühl zu erhöhen. Es ist ein weiterer Versuch des Gemeinderats, die Verkehrsprobleme auf dieser spezifischen Strasse anzugehen.
Wichtige Erkenntnisse
- Gemeinderat Wohlen beantragt Geschwindigkeitsreduktion auf der Murzelenstrasse.
- Vorgeschlagene Änderung von 80 km/h auf 60 km/h.
- Sicherheitsbedenken für Schulkinder und Wanderer sind die Hauptgründe.
- Ein ähnlicher Antrag wurde 2021 abgelehnt.
- Einwohner von Säriswil fordern ebenfalls Verbesserungen der Verkehrssicherheit.
Erneute Bemühungen für mehr Verkehrssicherheit
Die Entscheidung, diesen neuen Antrag einzureichen, wurde vom Gemeinderat Wohlen am Montag getroffen. Es ist nicht das erste Mal, dass der Gemeinderat versucht, verkehrsberuhigende Massnahmen auf der Murzelenstrasse umzusetzen. Ein früherer Antrag aus dem Jahr 2021 wurde von den kantonalen Behörden abgelehnt.
Laut Gemeinde haben Elternräte immer wieder auf die Gefahren hingewiesen, denen Schulkinder ausgesetzt sind. Diese Kinder legen täglich den Weg von Innerberg zum Schulhaus Murzelen zurück und treffen dabei oft auf schnell fahrenden Verkehr. Die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h wird für diese Strecke als zu hoch angesehen, insbesondere angesichts der Anwesenheit junger Fussgänger.
Fakt: Geschwindigkeit und Sicherheit
Die Reduzierung der Fahrzeuggeschwindigkeit wirkt sich direkt auf die Sicherheit von Fussgängern aus. Studien zeigen, dass das Risiko eines Fussgängers, schwer verletzt oder getötet zu werden, bei niedrigeren Fahrzeuggeschwindigkeiten erheblich sinkt. Zum Beispiel ist das Risiko, dass ein Fussgänger stirbt, wenn er von einem Auto mit 80 km/h angefahren wird, wesentlich höher als bei 60 km/h.
Neuer Fussgängerübergang erhöht Dringlichkeit
Ein neuer Faktor, der zur Dringlichkeit des Antrags des Gemeinderats beiträgt, ist die geplante Einrichtung eines Wanderwegs. Dieser Weg wird schliesslich die Murzelenstrasse kreuzen und den Fussgängerverkehr in einem bereits sensiblen Bereich erhöhen. Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass die bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung ein unannehmbares Risiko für Schulkinder und zukünftige Wanderer darstellt.
Die Kreuzung einer stark befahrenen Strasse mit einem neuen Fussgängerweg erfordert eine Neubewertung der Verkehrsregeln. Der Gemeinderat hofft, dass dieses zusätzliche Sicherheitsargument ihren Fall beim Kanton Bern stärken wird.
"Die Sicherheit unserer Kinder und Bewohner ist von grösster Bedeutung. Die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Murzelenstrasse ist nicht mehr angemessen, insbesondere mit dem bevorstehenden Wanderweg. Wir müssen ein sicheres Umfeld für alle gewährleisten", erklärte ein Vertreter des Gemeinderats Wohlen.
Gemeindebedenken treiben Massnahmen voran
Die Bedenken der Elternräte bestehen seit mehreren Jahren. Diese Gruppen haben sich konsequent für einen sichereren Weg für Schüler eingesetzt. Ihre beharrlichen Bemühungen haben eine wichtige Rolle bei der erneuten Forderung des Gemeinderats nach einer Geschwindigkeitsreduktion gespielt.
Der Abschnitt der Murzelenstrasse zwischen Weihermatt und Sandbühl ist ein Schlüsselbereich für diese Sicherheitsbedenken. Er dient als wichtige Verbindung für Anwohner und Schulkinder gleichermassen. Die Gewährleistung ihres Wohlergehens auf dieser Strasse hat für die lokalen Behörden oberste Priorität.
Hintergrund zu Kantonsstrassen
In der Schweiz werden Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Kantonsstrassen in der Regel von den kantonalen Behörden festgelegt, nicht direkt von den lokalen Gemeinden. Gemeinderäte müssen formelle Anträge beim Kanton einreichen, um Änderungen vorzuschlagen. Dieser Prozess beinhaltet Verkehrsgutachten und eine Überprüfung der Sicherheitsbegründungen.
Säriswil fordert ebenfalls Verkehrsüberprüfung
Wohlen ist nicht die einzige Gemeinde in der Region, die sich mit Verkehrssicherheit befasst. Auch Einwohner in Säriswil haben verstärkte Sicherheitsmassnahmen auf der Kantonsstrasse innerhalb ihres Dorfes gefordert. Als Reaktion auf diese Forderungen hat der Gemeinderat Wohlen ein Verkehrsgutachten beim Kanton beantragt.
Dieses Gutachten wird die Machbarkeit einer Geschwindigkeitsreduktion auf der Kantonsstrasse in Säriswil untersuchen. Der Antrag unterstreicht einen breiteren Trend in den lokalen Gemeinden, die Verkehrssicherheit zu verbessern, insbesondere in Gebieten mit erheblichem Fussgängerverkehr.
Die Rolle von Verkehrsgutachten
Verkehrsgutachten sind entscheidend für die Bewertung vorgeschlagener Geschwindigkeitsbegrenzungsänderungen. Diese Studien analysieren Verkehrsaufkommen, Strassendesign, Unfallgeschichte und Fussgängeraufkommen. Die Ergebnisse helfen den kantonalen Behörden, fundierte Entscheidungen über Verbesserungen der Verkehrssicherheit zu treffen.
- Verkehrsaufkommen: Wie viele Fahrzeuge nutzen die Strasse täglich?
- Strassendesign: Gibt es scharfe Kurven, eingeschränkte Sicht oder enge Abschnitte?
- Unfallgeschichte: Gab es frühere Unfälle mit Fussgängern oder Radfahrern?
- Fussgängeraufkommen: Wie viele Personen gehen oder radeln entlang oder über die Strasse?
- Lokale Infrastruktur: Gibt es Schulen, Bushaltestellen oder öffentliche Einrichtungen in der Nähe?
Die wiederholten Versuche des Gemeinderats Wohlen unterstreichen die Bedeutung der lokalen Verkehrssicherheit. Ihr aktueller Antrag, verstärkt durch den geplanten Wanderweg, stellt einen umfassenden Ansatz zum Schutz gefährdeter Verkehrsteilnehmer dar.
Das Ergebnis dieses Antrags wird direkte Auswirkungen auf das tägliche Leben vieler Bewohner haben. Es wird auch einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie ähnliche Sicherheitsbedenken in anderen Gemeinden im Kanton Bern angegangen werden.




