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Schär + Trojahn vor dem Kollaps: Arbeiter protestieren gegen unbezahlte Löhne

Das Berner Natursteinunternehmen Schär + Trojahn steht vor dem Kollaps, da 40 Mitarbeiter wegen unbezahlter Septemberlöhne streiken. Die Gewerkschaft Unia kritisiert ehemalige Verwaltungsratsmitgliede

Liam Carter
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Liam Carter

Liam Carter is a public policy correspondent for Bern News Today, specializing in government accountability, regulatory affairs, and the oversight of non-profit organizations. He reports on consumer protection issues and the use of public funds. (DE)

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Schär + Trojahn vor dem Kollaps: Arbeiter protestieren gegen unbezahlte Löhne

Das Berner Natursteinunternehmen Schär + Trojahn steckt in einer schweren finanziellen Krise. Die Angestellten haben ihre Septemberlöhne nicht erhalten. Die Gewerkschaft Unia berichtet, dass das fast 100-jährige Unternehmen trotz voller Auftragsbücher kurz vor der Schliessung steht. Die Arbeiter streiken nun und fordern ihre überfälligen Zahlungen sowie Antworten von der ehemaligen Geschäftsleitung.

Wichtige Erkenntnisse

  • Schär + Trojahn-Mitarbeiter erhielten keine Septemberlöhne.
  • Das fast hundertjährige Unternehmen steht vor der Schliessung.
  • Arbeiter streiken und fordern Bezahlung.
  • Ehemalige Verwaltungsratsmitglieder traten vor Bekanntwerden der Krise zurück.
  • Rechtliche Schritte wegen angeblicher Misswirtschaft werden vorbereitet.

Lohnkrise trifft Natursteinunternehmen

Die Situation bei Schär + Trojahn in Niederwangen, Bern, ist kritisch. Die Gewerkschaft Unia gab bekannt, dass rund 40 Angestellte ihre Septemberlöhne nicht erhalten haben. Dies ist für viele ein Schock, da das Unternehmen laut Gewerkschaft voll ausgelastet ist. Das Unternehmen ist auf die Verarbeitung von Naturstein für Küchen und Bäder spezialisiert.

Versuche, das Unternehmen telefonisch zu erreichen, führen zu einer Bandansage. Die Nachricht besagt, dass die Mitarbeiter wegen unbezahlter Löhne streiken. Diese Entwicklung hat viele langjährige Mitarbeiter verunsichert.

Unternehmensdetails

  • Name: Schär + Trojahn AG
  • Standort: Niederwangen, Bern
  • Branche: Natursteinverarbeitung
  • Alter: Fast 100 Jahre
  • Mitarbeiter: Rund 40

Mitarbeiterproteste und Forderungen

Die Arbeiter begannen ihren Streik am frühen Freitagmorgen. Sie fordern ihre ausstehenden Löhne. Sie rufen auch den ehemaligen Verwaltungsrat auf, Verantwortung für die aktuelle Situation zu übernehmen. Die Nachricht von unbezahlten Löhnen traf die Mitarbeiter laut Unia unvorbereitet.

„Die Mitarbeiter waren nicht vorbereitet“, erklärte ein Unia-Vertreter. „Viele haben jahrzehntelang im Unternehmen gearbeitet, Überstunden und Ferientage angesammelt und stehen nun ohne Lohn da.“

Ein Demonstrant erzählte 20 Minuten, dass die Mitarbeiter erst am Mittwoch erfahren hätten, dass ihre Lohnauszahlungen am Donnerstag nicht erfolgen würden. Diese kurzfristige Mitteilung verursachte erhebliche Not unter den Mitarbeitern. Viele stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.

Demonstration in Bern

Am Freitagmorgen veranstalteten die Mitarbeiter einen Protest im Berner Lorraine-Quartier. Sie kamen mit dem Bus und äusserten 30 Minuten lang ihren Ärger. Ein Reporter von 20 Minuten beobachtete die Demonstration.

Während des Protests äusserten einige Personen den Verdacht auf Korruption innerhalb des Verwaltungsrats. Derzeit gibt es jedoch keine Beweise, die diese Behauptungen stützen. Der Fokus der Demonstration lag weiterhin auf der unmittelbaren finanziellen Notlage der Mitarbeiter.

Hintergrund zu den Auswirkungen auf die Mitarbeiter

Viele Mitarbeiter von Schär + Trojahn haben einen Grossteil ihrer Karriere dem Unternehmen gewidmet. Der plötzliche Einkommensverlust betrifft nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Familien. Die fehlende Vorwarnung verstärkte den Schock und die Besorgnis unter den Mitarbeitern.

Führungsleere und rechtliche Schritte

Die Unternehmensführung ist derzeit in Aufruhr. Laut Unia ist die Geschäftsleitung faktisch nicht existent. Als die Redaktion versuchte, die Geschäftsleitung per E-Mail zu kontaktieren, wies eine Abwesenheitsnotiz auf Krankheit hin. Die Antwort verwies auf eine allgemeine Informations-E-Mail-Adresse und Telefonnummer, die die aufgezeichnete Nachricht über den Streik enthält.

Unia erklärt, dass das Unternehmen rechtlich handlungsunfähig ist. Ein Antrag auf Bestellung eines Sonderverwalters wurde beim Berner Kantonsgericht eingereicht. Dieser Schritt zielt darauf ab, rechtliche Klarheit zu schaffen und den Betrieb des Unternehmens möglicherweise zu stabilisieren.

Ehemalige Verwaltungsratsmitglieder unter Beobachtung

Ein wesentlicher Streitpunkt betrifft die ehemaligen Verwaltungsratsmitglieder. Sie sollen am 15. September, kurz bevor die Krise öffentlich wurde, aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten sein. Unia wirft ihnen vor, sich aus dem Unternehmen zurückgezogen und jegliche Verantwortung abgelehnt zu haben.

Die Gewerkschaft behauptet Misswirtschaft und mögliche private Bereicherung. Eine Strafanzeige gegen diese Personen wird derzeit vorbereitet. Dies deutet darauf hin, dass dem Zusammenbruch des Unternehmens schwerwiegende rechtliche Konsequenzen folgen könnten.

Chronologie der Ereignisse

  • 15. September: Ehemalige Verwaltungsratsmitglieder treten zurück.
  • Mittwoch (vor 26. Sept.): Mitarbeiter werden über unbezahlte Löhne informiert.
  • Donnerstag (vor 26. Sept.): Septemberlöhne werden nicht bezahlt.
  • Freitag (26. Sept.): Mitarbeiter beginnen Streik und Protest.
  • Laufend: Rechtliche Schritte von Unia eingeleitet.

Mitarbeiteranliegen und Zukunftsaussichten

Die Mitarbeiter äusserten Verwirrung und Wut über die plötzliche Wendung der Ereignisse. „Uns wurde ständig mitgeteilt, dass es dem Unternehmen gut geht“, erklärte ein Demonstrant. „Die Mitarbeiter haben ununterbrochen gearbeitet und sogar Überstunden gemacht. Wie passt das zur aktuellen Situation?“

Diese Person, die glücklicherweise die Kosten mit einem Partner teilen kann, hob die schwerwiegenden Auswirkungen auf andere hervor. „Wir haben auch Familienväter, die hier arbeiten und nun vor dem Ruin stehen.“ Der plötzliche Einkommensverlust stellt für diejenigen mit Angehörigen erhebliche Herausforderungen dar.

Ein Hoffnungsschimmer zeigte sich jedoch während der Demonstration. Die Mitarbeiter wurden informiert, dass der Verwaltungsrat später am Nachmittag Updates bereitstellen würde. Dies deutet darauf hin, dass möglicherweise wieder eine Kommunikation bezüglich der Zukunft des Unternehmens aufgenommen wird.

Die Situation bei Schär + Trojahn verdeutlicht die schwerwiegenden Auswirkungen finanzieller Notlagen von Unternehmen auf Mitarbeiter und ihre Familien. Die sich abzeichnenden rechtlichen und finanziellen Herausforderungen werden von Bern News Today genau beobachtet.