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Berns Sichlete-Fest verbindet Stadt und Land

Berns jährliches Sichlete-Fest verwandelte den Bundesplatz in einen Markt und verband Stadtbewohner mit ländlichen Traditionen und lokalen Bauern. Die Veranstaltung umfasste einen Viehaufzug und förde

Isabella Rossi
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Isabella Rossi

Isabella Rossi is a seasoned journalist specializing in public health, safety, and national incident reporting. She covers epidemiological trends, emergency responses, and health policy implications across Switzerland. (DE)

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Berns Sichlete-Fest verbindet Stadt und Land

Der Berner Bundesplatz war kürzlich Schauplatz des jährlichen Sichlete-Erntedankfestes, einer traditionellen Veranstaltung, die das landwirtschaftliche Leben direkt ins Herz der Schweizer Hauptstadt bringt. Dieses Jahr feierte das Fest sein 20-jähriges Bestehen unter der Organisation des Berner Bauernverbandes (BBV) und bot den Stadtbewohnern eine direkte Verbindung zu ländlichen Traditionen und lokalen Produzenten.

Wichtige Erkenntnisse

  • Das Sichlete-Fest verwandelt Berns Bundesplatz jeden Herbst in einen Markt.
  • Es feiert Erntetraditionen und verbindet städtische und ländliche Bevölkerung.
  • Ein Höhepunkt ist der feierliche Viehaufzug auf den Platz.
  • Das diesjährige Sonderthema konzentrierte sich auf die Förderung von regionalem Kohl und Karotten.
  • Die Veranstaltung betont die Bedeutung der lokalen Lebensmittelproduktion und des Konsums.

Eine Tradition auf dem Bundesplatz

Das Sichlete-Fest ist eine langjährige Tradition. Es findet einmal im Jahr während der Herbstsession des Parlaments statt. Der Berner Bauernverband organisiert dieses Erntedankfest. Claudia Bernhard, die die zentralen Operationen des BBV leitet, betonte dessen traditionellen Charakter. Sie plant die Veranstaltung seit 20 Jahren. In dieser Zeit haben sich einige Aspekte geändert.

Die städtischen Vorschriften sind strenger geworden. Auch die Anzahl der Marktstände hat abgenommen. Einst gab es 30 Stände. Jetzt sind es nur noch etwa 11. Trotz dieser Änderungen bleibt der Kerngeist des Festes bestehen. Es ist weiterhin eine wichtige Verbindung zwischen Bauern und Stadtbewohnern.

Sichlete-Fakten

  • Dauer: Jährlich, während der Herbstsession des Parlaments.
  • Veranstalter: Berner Bauernverband (BBV).
  • Zweck: Traditionelles Erntedankfest und Markt.
  • Anzahl der Stände: In 20 Jahren von 30 auf ca. 11 reduziert.

Der Viehaufzug: Ein Festival-Highlight

Einer der am meisten erwarteten Momente an der Sichlete ist der feierliche Viehaufzug. Bei diesem Ereignis, bekannt als Alpauf- und -abfahrt, bewegen sich Kühe durch die Stadtstrassen zum Bundesplatz. Claudia Bernhard beschrieb dies als „wirklich erstaunlich“. Sie findet es bemerkenswert, dass ein solches Ereignis im Stadtzentrum, direkt vor dem Parlamentsgebäude, während einer Session stattfinden kann.

„Viele Touristen können kaum glauben, dass ein solches Ereignis vor dem Parlamentsgebäude stattfinden kann“, fügte Bernhard lachend hinzu.

Dieses einzigartige Spektakel zieht grosse Menschenmengen an. Es bietet Stadtbewohnern und Touristen eine seltene Gelegenheit, Nutztiere hautnah zu erleben. Die Kühe für diesen Umzug gehören der Familie Schweizer aus Utzigen. Bauer Markus Schweizer erklärte: „Wir nehmen zum sechsten Mal teil.“ Für ihn ist die Teilnahme an der Sichlete „einer der schönsten Tage im Herbst.“

Der Beitrag der Familie Schweizer

Markus Schweizers Milchwirtschaftsbetrieb ist beträchtlich. Er umfasst 25 Hektar Land. Der Hof hat 30 Tiere. Die meisten dieser Tiere gehören zur Rasse des Schweizer Fleckviehs. Zwölf ihrer Kühe auf den Bundesplatz zu bringen, ist ein erheblicher Aufwand. Es unterstreicht das Engagement der Bauernfamilien für dieses traditionelle Fest. Ihre Teilnahme hilft, die Kluft zwischen landwirtschaftlichen Praktiken und dem städtischen Verständnis zu überbrücken.

Brücken zwischen Stadt- und Landleben schlagen

Das Sichlete-Fest spielt eine entscheidende Rolle in der modernen Schweiz. Es schafft einen direkten Dialog zwischen Bauern und Stadtbewohnern. In einer zunehmend schnelllebigen Welt ist diese Verbindung von entscheidender Bedeutung. Sie hilft der Stadtbevölkerung zu verstehen, woher ihre Lebensmittel kommen. Es beleuchtet auch die harte Arbeit, die mit der Lebensmittelproduktion verbunden ist.

Förderung lokaler Produkte und Wertschätzung

Produzenten aus dem ganzen Kanton Bern bringen ihre Tiere, Produkte und Bräuche in die Stadt. Dieser direkte Austausch ist wichtig, besonders in der heutigen Zeit. Jürg Iseli, Präsident des Berner Bauernverbandes (BBV), betonte diesen Punkt. Er merkte an, dass in einer „Zeit, die hektischer nicht sein könnte“ und wo „die Ernährungssicherheit beeinträchtigt werden kann“, es wichtig sei, dass die Bauern präsent sind.

„Wir zeigen den Leuten, was wir das ganze Jahr über produziert haben. Wir bedanken uns auch dafür, dass sie unsere regionalen Produkte konsumieren“, erklärte Claudia Bernhard den Zweck der Veranstaltung.

Das Fest fungiert als Marktplatz. Besucher können frische, regionale Produkte direkt von den Bauern kaufen. Dies unterstützt die lokale Landwirtschaft. Es fördert auch nachhaltige Konsumgewohnheiten. Die Bauern erhalten die Möglichkeit, mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Sie erhalten direktes Feedback und Wertschätzung für ihre Arbeit.

„Chabis & Rüebli“: Das diesjährige Sonderthema

Jedes Jahr hat die Sichlete ein spezielles Thema. Dieses Jahr lag der Fokus auf „Chabis & Rüebli“, also Kohl und Karotten. Dieses Thema sollte den regionalen und saisonalen Einkauf fördern. Es ermutigte die Menschen, diese Produkte zu kaufen, sei es auf dem Markt oder in Geschäften. Katja Riem, Präsidentin des Gemüseproduzentenverbandes Bern-Freiburg (GVBF), betonte die Bedeutung informierter Entscheidungen.

„Jeder sollte sich informieren, was er kauft“, riet Riem.

Aktivitäten zum Thema begeisterten die Besucher. Kinder und Erwachsene erfreuten sich am „Rüebli-Fischen“, bei dem sie echte Karotten gewinnen konnten. Es gab auch die Möglichkeit, Kohl zu hobeln. Dieser gehobelte Kohl wurde dann zu Sauerkraut verarbeitet. Diese interaktiven Elemente machten das Lernen über lokale Produkte Spass und waren ansprechend. Sie verstärkten die Botschaft, lokale Bauern zu unterstützen und saisonal zu essen.

Bildungs- und Mitmachaktivitäten

  • Rüebli-Fischen: Ein Spiel, bei dem die Teilnehmer nach Holzkarotten fischen, um echte zu gewinnen.
  • Kohl hobeln: Besucher konnten beim Kohl hobeln mitmachen und etwas über die Sauerkrautherstellung lernen.
  • Produktdemonstrationen: Bauern präsentierten ihre Produkte und erklärten ihre Anbaumethoden.

Das Sonderthema vermittelte effektiv den Wert von regionalem Gemüse. Es zeigte, wie einfache, lokale Zutaten auf traditionelle Weise verwendet werden können. Dies hilft den Verbrauchern, gesündere und nachhaltigere Lebensmittelentscheidungen zu treffen. Das Fest bleibt ein Eckpfeiler für Bern, das Landwirtschaft und Gemeinschaft feiert.

Das Sichlete-Fest bleibt eine wichtige Plattform. Es verbindet Stadtbewohner mit der Herkunft ihrer Lebensmittel. Es bewahrt auch wichtige landwirtschaftliche Traditionen. Mit dem Wachstum der städtischen Gebiete werden diese Veranstaltungen noch wichtiger. Sie erinnern alle an die harte Arbeit in der Landwirtschaft. Sie heben auch den Wert lokaler, saisonaler Produkte hervor.