Die Kosten für Wohneigentum in der Schweiz sind im dritten Quartal 2025 erneut gestiegen. Dieser Anstieg war besonders bei Einfamilienhäusern spürbar. Die Region Bern verzeichnete einen deutlichen Preissprung, wodurch Wohneigentum für die Bewohner teurer wurde. Dieser Trend spiegelt eine starke Nachfrage nach Wohnraum im ganzen Land wider.
Wichtigste Erkenntnisse
- Die Kosten für Wohneigentum in der Schweiz stiegen im 3. Quartal 2025.
- Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen gegenüber dem Vorquartal um 1,8%.
- Im Jahresvergleich sind Einfamilienhäuser 5,4% teurer.
- Die Region Bern verzeichnete einen Preisanstieg von 7,5% bei Einfamilienhäusern.
- Niedrige Zinsen befeuern weiterhin die hohe Nachfrage nach Immobilien.
Gesamtanstieg der Wohneigentumskosten
Daten des Transaktionspreisindexes von Raiffeisen Schweiz, die am Dienstag veröffentlicht wurden, zeigen einen klaren Aufwärtstrend. Von Juli bis September 2025 verteuerte sich selbstgenutztes Wohneigentum. Dies setzt ein Muster fort, das das ganze Jahr über beobachtet wurde.
Konkret stiegen die Preise für Einfamilienhäuser um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auch Stockwerkeigentum verteuerte sich, wenn auch moderater, um 0,1 Prozent im gleichen Zeitraum. Diese Zahlen verdeutlichen den anhaltenden Druck auf dem Schweizer Wohnungsmarkt.
Fakten-Check
- Quartalsanstieg (Q3 2025): Einfamilienhäuser +1,8%, Stockwerkeigentum +0,1%.
- Jahresanstieg: Einfamilienhäuser +5,4%, Stockwerkeigentum +4,0%.
Im Gesamtbild sind Einfamilienhäuser heute 5,4 Prozent teurer als vor einem Jahr. Die Preise für Stockwerkeigentum sind ebenfalls gestiegen und zeigen einen Anstieg von 4,0 Prozent im letzten Jahr. Diese Jahresstatistiken bestätigen eine anhaltende Phase des Preiswachstums im Immobiliensektor.
„Die Preisdynamik bei selbstgenutztem Wohneigentum hat sich zuletzt zwar nicht beschleunigt, sie ist aber weiterhin sehr stark“, erklärte Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz. Diese Aussage unterstreicht die anhaltende Stärke des Wohnungsmarktes, trotz keiner weiteren Beschleunigung des Wachstums.
Regionale Preisunterschiede in der Schweiz
Die Preisanstiege für Einfamilienhäuser variierten in den verschiedenen Regionen der Schweiz erheblich. Die Region Bern verzeichnete einen der deutlichsten Sprünge. Die Preise stiegen dort im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent, was auf eine starke lokale Nachfrage hindeutet.
Ähnlich verzeichnete auch die Region Südschweiz einen beträchtlichen Anstieg der Einfamilienhauspreise mit einem Plus von 7,4 Prozent. Diese beiden Regionen führten das Land beim Preiswachstum für diesen Immobilientyp an. Diese regionalen Unterschiede sind ein wesentliches Merkmal des aktuellen Marktes.
Regionaler Kontext
Der Schweizer Wohnungsmarkt ist vielfältig. Wirtschaftliche Faktoren, Bevölkerungswachstum und lokale Politik können in verschiedenen Kantonen und Regionen unterschiedliche Preistrends hervorrufen. Die Region Bern, als wichtiges Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum, verzeichnet oft eine konstante Nachfrage.
Unterschiedliches Wachstum in anderen Regionen
Andere Teile der Schweiz verzeichneten ein weniger intensives Preiswachstum bei Einfamilienhäusern. Die Westschweiz verzeichnete einen Anstieg von 3,9 Prozent, während die Nordwestschweiz mit 1,8 Prozent den geringsten Anstieg aufwies. Zürich, ein wichtiges Wirtschaftszentrum, meldete einen Anstieg der Einfamilienhauspreise um 4,5 Prozent.
Beim Stockwerkeigentum wurden die höchsten jährlichen Preisanstiege in der Zentralschweiz (+5,3 Prozent) und der Ostschweiz (+4,1 Prozent) beobachtet. Die Zürcher Wohnungspreise stiegen um 2,4 Prozent. Interessanterweise widersetzte sich die Nordwestschweiz dem allgemeinen Trend, wobei die Wohnungspreise um 0,2 Prozent sanken.
Regionale Preisänderungen bei Einfamilienhäusern (Jahresvergleich)
- Region Bern: +7,5 Prozent
- Südschweiz: +7,4 Prozent
- Zürich: +4,5 Prozent
- Westschweiz: +3,9 Prozent
- Nordwestschweiz: +1,8 Prozent
Käufer in Tourismusregionen sahen sich ebenfalls höheren Kosten gegenüber. In diesen Gemeinden stiegen die Hauspreise innerhalb eines Jahres um 6,6 Prozent. Die Wohnungspreise in Tourismusdestinationen stiegen um 4,4 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass auch Freizeitimmobilien stark nachgefragt werden.
In städtischen Zentren stiegen die Hauspreise um 3,8 Prozent, was der geringste Anstieg für Häuser war. Bei Wohnungen war der geringste Anstieg in ländlichen Gebieten mit 1,1 Prozent zu verzeichnen. Diese Daten zeigen, dass die Preisdynamik je nach Standorttyp unterschiedlich ist, wobei städtische und touristische Gebiete im Allgemeinen ein stärkeres Wachstum verzeichnen.
Kein Ende des Anstiegs der Immobilienpreise in Sicht
Die Aufwärtsspirale auf dem Wohneigentumsmarkt zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. In den letzten fünf Jahren sind die Preise für Einfamilienhäuser in der gesamten Schweiz um beachtliche 6,2 Prozent gestiegen. Die Preise für Stockwerkeigentum sind im gleichen Fünfjahreszeitraum ebenfalls um 5,2 Prozent gestiegen.
Dieses anhaltende Preiswachstum ist weitgehend auf die anhaltend niedrigen Zinsen zurückzuführen. Niedrige Zinsen verbilligen die Kreditaufnahme und senken die Gesamtkosten einer Hypothek. Dies macht Wohneigentum im Vergleich zur Miete attraktiver.
Auswirkungen der Zinsen
Niedrige Zinsen senken die monatlichen Hypothekenraten und machen Wohneigentum für viele finanziell zugänglicher. Diese erhöhte Erschwinglichkeit stimuliert die Nachfrage, was wiederum die Immobilienpreise in die Höhe treibt. Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank spielt hier eine entscheidende Rolle.
Chefökonom Hasenmaile erklärte, dass „die eigenen vier Wände zu deutlich tieferen Wohnkosten führen als eine Mietwohnung“. Dieser finanzielle Vorteil befeuert weiterhin die hohe Nachfrage nach Wohneigentum und hält den Markt wettbewerbsfähig und die Preise hoch.
Der Raiffeisen Transaktionspreisindex wird vierteljährlich zu Beginn jedes neuen Quartals veröffentlicht. Er verfolgt die Preisänderungen für selbstgenutztes Wohneigentum in der Schweiz. Der Index stützt sich auf Daten zu Eigentumsübertragungen von Raiffeisen und dem Swiss Real Estate Datapool (SRED). Diese Quellen bieten einen umfassenden Überblick über die Marktaktivität.
Die anhaltende Stärke des Schweizer Wohnungsmarktes, insbesondere in Regionen wie Bern, unterstreicht die wirtschaftliche Stabilität und Attraktivität des Landes. Sie stellt jedoch auch Herausforderungen für neue Käufer dar, die versuchen, in den Markt einzutreten. Das Zusammenspiel von Nachfrage, Angebot und Zinsen wird die Immobilienwerte in den kommenden Quartalen weiterhin prägen.




