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Bern verzichtet auf farbiges Abfallsacksystem, schreibt Container vor

Bern hat seinen Plan zur Abfalltrennung mit farbigen Säcken aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen aufgegeben. Die Stadt wird weiterhin Abfallcontainer für Hauseigentümer vorschreiben, wo dies

Clara Meier
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Clara Meier is a community affairs correspondent specializing in local development, social integration, and interfaith initiatives across Swiss cities. She covers projects that build stronger, more inclusive communities. (DE)

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Bern verzichtet auf farbiges Abfallsacksystem, schreibt Container vor

Die Stadt Bern hat beschlossen, ihren Plan für ein stadtweites Abfalltrennsystem mittels farbiger Säcke einzustellen. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem der Stadtrat festgestellt hatte, dass das System wirtschaftlich nicht tragfähig wäre. Trotz dieser Änderung wird die Vorschrift für Hauseigentümer, Abfallcontainer zu verwenden, fortgesetzt, wobei der Fokus auf Gebieten liegt, in denen Platz und rechtliche Bedingungen dies zulassen.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Bern verwirft die Abfalltrennung mit farbigen Säcken aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen.
  • Die Containervorschrift für Hauseigentümer wird dort, wo machbar, weiterhin umgesetzt.
  • Container verbessern die Gesundheit der Arbeiter, verhindern Tierzugang und bieten den Bewohnern tägliche Entsorgungsmöglichkeiten.
  • Die Pilotphase beginnt in Mattenhof-Weissenbühl, weitere Quartiere folgen.
  • Das Stadtparlament muss diesen angepassten Plan nun genehmigen, obwohl eine öffentliche Abstimmung im Jahr 2021 beide Systeme befürwortete.

Berner Stadtrat erklärt Entscheidung

Der Berner Stadtrat hat seinen umstrittenen Vorschlag für ein stadtweites Abfalltrennsystem mit farbigen Säcken offiziell zurückgezogen. Dieses System zielte darauf ab, Abfälle mithilfe verschiedenfarbiger Säcke für unterschiedliche Materialien zu sortieren. Eine gründliche Überprüfung zeigte jedoch erhebliche Nachteile auf.

Laut Stadtregierung sprachen sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Faktoren gegen die Fortführung des farbigen Sacksystems. Der Rat kam zu dem Schluss, dass eine solche Trennmethode nicht effizient oder kostengünstig in der gesamten Stadt betrieben werden könnte.

Wichtiger Fakt

Die ursprüngliche Volksabstimmung im Jahr 2021 genehmigte sowohl die Containervorschrift als auch das farbige Sacksystem. Die aktuelle Entscheidung der Stadt stellt eine erhebliche Anpassung des von den Wählern genehmigten Plans dar.

Containervorschrift bleibt für Gesundheit und Komfort

Trotz des Verzichts auf den farbigen Sackplan treibt die Stadt Bern die Containervorschrift für Hauseigentümer voran. Diese Anforderung gilt speziell für Standorte, an denen ausreichend Platz vorhanden ist und keine rechtlichen Hindernisse bestehen. Dieses Engagement wird durch mehrere wichtige Vorteile motiviert.

„Die Containervorschrift ist wichtig, auch weil sie die Gesundheit der Lader betrifft“, erklärte Stadtrat Matthias Aebischer. Er betonte die körperlichen Anforderungen an die Abfallsammelarbeiter.

Container reduzieren die körperliche Belastung des Abfallsammelpersonals erheblich. Sie machen es überflüssig, dass die Arbeiter jeden einzelnen Abfallsack heben müssen. Diese Änderung schont ihren Rücken und verbessert die allgemeinen Arbeitsbedingungen. Das neue System bietet auch mehr Komfort für die Bewohner.

Hintergrundinformationen

Seit vielen Jahren basiert die Abfallsammlung in Bern darauf, dass die Bewohner einzelne Säcke auf die Strasse stellen. Diese Methode hat zu Problemen geführt, wie z.B. von Tieren aufgerissene Säcke und eine höhere körperliche Belastung für die Sammelteams.

Herausforderungen bei der Abfallsammlung angehen

Die Einführung von Abfallcontainern begegnet direkt mehreren langjährigen Problemen. Ein grosses Problem ist die Verteilung von Plastiksäcken durch Tiere. Vögel, Füchse und andere Wildtiere reissen oft auf der Strasse abgestellte Müllsäcke auf, verteilen Abfall und verursachen Müll.

Container bieten einen sicheren, geschlossenen Raum für Abfälle und verhindern den Zugang von Tieren. Dies trägt dazu bei, öffentliche Räume sauberer zu halten und den Bedarf an zusätzlichen Reinigungsarbeiten zu reduzieren. Darüber hinaus bieten Container den Bewohnern eine erhöhte Flexibilität.

„Und nicht zuletzt ist es auch für die Bevölkerung bequemer“, fügte Aebischer hinzu. Das Containersystem ermöglicht es den Bewohnern, ihren Abfall jeden Tag und rund um die Uhr zu entsorgen. Diese Flexibilität ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der geplanten Abholung von Säcken am Strassenrand.

Umsetzungszeitplan und nächste Schritte

Die Umsetzung der Containervorschrift erfolgt phasenweise. Die erste Phase richtet sich an Hauseigentümer im Quartier Mattenhof-Weissenbühl. Diese Hauseigentümer erhalten von der Stadt kostenlose Abfallcontainer.

Nach der ersten Einführung werden andere Stadtquartiere das Containersystem schrittweise implementieren. Der genaue Zeitplan für diese nachfolgenden Phasen wurde noch nicht vollständig detailliert. Die Stadt strebt einen reibungslosen Übergang zur neuen Methode der Abfallentsorgung an.

Parlamentarische Genehmigung erforderlich

Die Öffentlichkeit stimmte 2021 sowohl der Containervorschrift als auch dem farbigen Sacksystem zu. Die Entscheidung des Stadtrats, die Komponente der farbigen Säcke fallen zu lassen, bedeutet jedoch, dass der angepasste Plan nun an das Stadtparlament, auch Stadtrat genannt, zurückkehren muss.

Das Parlament muss diese geänderte Version des Abfallwirtschaftskonzepts prüfen und genehmigen. Dieser Schritt gewährleistet die demokratische Aufsicht über die Abfallentsorgungsstrategie der Stadt. Der Prozess verdeutlicht die Komplexität bei der Umsetzung grosser städtischer Infrastrukturprojekte.

Vorteile des neuen Systems

Der Übergang zu einem containerbasierten System bietet über die Gesundheit der Arbeiter und die Tierkontrolle hinaus vielfältige Vorteile. Er fördert ein organisierteres und ästhetisch ansprechenderes Stadtbild. Strassen werden nicht länger mit zahlreichen einzelnen Müllsäcken überladen sein.

Darüber hinaus verfügen moderne Abfallcontainer oft über Mechanismen, die leichter in automatisierte Sammelfahrzeuge integriert werden können. Dies erhöht potenziell die Effizienz der Abfallsammelrouten und reduziert langfristig die Betriebskosten.

  • Verbesserte Arbeitssicherheit: Reduziert schweres Heben und wiederholte Belastungsverletzungen.
  • Sauberere Strassen: Verhindert, dass Tiere Säcke aufreissen und Abfall verteilen.
  • Komfort für Bewohner: Ermöglicht flexible, 24/7-Abfallentsorgung.
  • Bessere Ästhetik: Trägt zu einem aufgeräumteren Stadtbild bei.
  • Automatisierungspotenzial: Erleichtert effizientere Sammelprozesse.

Die Entscheidung der Stadt spiegelt einen pragmatischen Ansatz zur Abfallwirtschaft wider. Sie priorisiert die praktische Umsetzung, die wirtschaftliche Machbarkeit und das Wohlbefinden von Bewohnern und Arbeitern. Diese strategische Anpassung zielt darauf ab, ein nachhaltiges und effektives Abfallentsorgungssystem für Bern zu schaffen.