Nur noch knapp sechs Monate verbleiben bis zu den nächsten Parlaments- und Regierungswahlen im Kanton Bern am 29. März 2026. Die politischen Parteien intensivieren ihre Kampagnen. Die jüngsten Kommunalwahlergebnisse, insbesondere aus Köniz, sowie neue Umfragen von SRG und Tamedia, geben erste Hinweise auf die Wählerstimmung. Diese Erkenntnisse dienen als Grundlage für Prognosen, wie die Parteien bei der bevorstehenden kantonalen Abstimmung abschneiden könnten.
Wichtigste Erkenntnisse
- Die Grünen wollen ihre Sitze durch verstärkten öffentlichen Dialog halten.
- Die Sozialdemokratische Partei (SP) erwartet Zugewinne und könnte ihre Vertretung ausbauen.
- Die Grünliberale Partei (GLP) sieht sich einem anhaltenden Abwärtstrend gegenüber, hofft aber, ihre aktuellen Sitze zu verteidigen.
- Die Mitte stabilisiert sich als wichtige Kraft der Mitte.
- Der FDP werden Sitzverluste prognostiziert, möglicherweise zugunsten der SVP.
- Die Schweizerische Volkspartei (SVP) wird voraussichtlich der klare Gewinner sein und weitere Sitze hinzugewinnen.
- Die Evangelische Volkspartei (EVP) und die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) werden voraussichtlich ihre Position halten.
Grüne Partei setzt auf Engagement und Umwelt
Die Grüne Partei verzeichnete in Köniz einen leichten Rückgang des Wähleranteils von über einem Prozent. Nationale Umfragen zeigen jedoch ein gemischtes Bild. Die SRG-Umfrage deutet auf einen geringfügigen nationalen Anstieg hin, während die Leewas-Umfrage für '20 Minuten' und Tamedia einen minimalen Verlust zeigt. Viele Beobachter hatten nach dem Abschneiden der Grünen bei den nationalen Wahlen 2023 weitere Rückschläge erwartet.
Trotz dieser Prognosen findet die Partei bei Umweltthemen weiterhin Anklang bei den Wählern. Dieser Fokus bleibt eine Kernstärke der Grünen.
Brigitte Hilty Haller, Co-Präsidentin der Grünen Partei Kanton Bern, erklärte: "Wir müssen auf der Strasse und in den Medien sichtbar sein. Wir müssen zeigen, was wir erreicht haben. Noch wichtiger ist, dass wir einen stärkeren Dialog mit der Bevölkerung führen und die Menschen zur Wahl mobilisieren."
Bern News Today Prognose: Die Grüne Partei wird voraussichtlich die meisten ihrer Sitze im Grossen Rat behalten. Eventuelle Verluste werden voraussichtlich minimal sein.
Sozialdemokratische Partei strebt Wachstum an
Die Prognosen für die Sozialdemokratische Partei (SP) variieren zwischen den jüngsten Umfragen. Leewas prognostiziert einen geringen Verlust an Wähleranteilen für die SP. Umgekehrt deutet die SRG-Umfrage auf einen leichten Anstieg der Unterstützung für die Partei hin.
Eine bemerkenswerte Leistung wurde in Köniz erzielt, wo die SP ihren Stimmenanteil um über vier Prozent deutlich erhöhte. Obwohl ein so grosser Zugewinn möglicherweise nicht im gesamten Kanton wiederholt werden kann, zeigt die SP Dynamik. Der Kanton tendiert generell eher konservativ, was die Gesamtzugewinne dämpfen könnte. Allerdings verzeichnen linke Parteien in der Schweiz generell einen Trend zu steigender Unterstützung.
SP-Ergebnis in Köniz
- Stimmenanteil in Köniz um über 4% erhöht.
- Dieser lokale Erfolg gibt Auftrieb vor den kantonalen Wahlen.
Manuela Kocher Hirt, Präsidentin der SP Kanton Bern, betonte: "Wir wollen die Mobilisierung verbessern, mit den Menschen in Kontakt treten und unsere Botschaften klar vermitteln. Die SP steht für mehr Kaufkraft, Klimaschutz, Gleichstellung und Chancengleichheit."
Bern News Today Prognose: Die SP wird voraussichtlich leichte Zugewinne erzielen und als Gegengewicht zur SVP fungieren. Sie wird voraussichtlich ihre Sitzzahl im Parlament halten oder leicht erhöhen.
Grünliberale Partei steht vor Herausforderungen
Jüngste Umfragen zeichnen ein herausforderndes Bild für die Grünliberale Partei (GLP). Alle neu veröffentlichten Umfragen deuten darauf hin, dass die GLP derzeit an Unterstützung verliert. Obwohl die Partei keinen dramatischen Einbruch erlebt, scheint sich der Abwärtstrend, der nach den nationalen Wahlen 2023 mit einem Verlust von fünf Sitzen beobachtet wurde, fortzusetzen.
Für die GLP wäre es bei den bevorstehenden Wahlen bereits ein Erfolg, ihre derzeitigen 16 Sitze zu verteidigen.
Jüngste Wahlgeschichte der GLP
Die Grünliberale Partei erlitt bei den nationalen Wahlen 2023 einen deutlichen Rückschlag und verlor fünf Sitze. Dieser Rückgang hat einen herausfordernden Präzedenzfall für ihr Abschneiden bei den nachfolgenden kantonalen Wahlen geschaffen.
Casimir von Arx, Präsident der GLP Kanton Bern, kommentierte: "Wenn wir so kurz vor den Wahlen etwas drastisch ändern müssten, würde das bedeuten, dass wir unsere Hausaufgaben nicht gemacht haben. Als Partei gibt es jedoch immer Raum, um die Art und Weise zu verbessern, wie wir unsere Ideen kommunizieren. Wir sollten sie mutiger und klarer bekannt machen. Dies gilt beispielsweise für die Gesundheitspolitik, die wir lange vor der jüngsten Erhöhung der Krankenkassenprämien intern zu einer Priorität gemacht haben."
Bern News Today Prognose: Die Grünliberalen werden im März voraussichtlich eine grosse Niederlage vermeiden. Sie sollten jedoch mit einem Verlust von ein bis zwei Sitzen rechnen.
Die Mitte stabilisiert sich
Die Partei Die Mitte wurde vor Wahlen oft abgeschrieben, erleidet aber selten signifikante Verluste. Obwohl ihr neuer Name nicht den erwarteten Schub brachte, zeigen nationale Umfragen nun, dass Die Mitte die FDP in der Wählergunst übertrifft.
In Köniz, einer als repräsentativ für den Kanton geltenden Gemeinde, verzeichnete Die Mitte einen leichten Anstieg ihres Stimmenanteils. Dies deutet auf eine stabilisierende Präsenz in der politischen Landschaft hin.
Position der Mitte
- Nationale Umfragen zeigen Die Mitte vor der FDP.
- Leichte Zugewinne in repräsentativen Gemeinden wie Köniz beobachtet.
André Roggli, Co-Präsident von Die Mitte Kanton Bern, erklärte: "Die neue Mitte stabilisiert sich als wichtige Kraft zwischen den politischen Polen. Sie zeigt, dass eine starke Mitte den Kanton und die Schweiz zusammenhält und voranbringt."
Bern News Today Prognose: Die Mitte wird voraussichtlich keine grossen Sprünge machen. Sowohl ein Verlust als auch ein Gewinn von Sitzen sind möglich. Für die Partei ist diese Stabilität im reformierten Kanton Bern ein bemerkenswerter Erfolg.
FDP drohen mögliche Verluste
Die Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) verlor bei den Grossratswahlen 2022 zwei Sitze. In Köniz hält die Partei ebenfalls einen Sitz weniger im lokalen Parlament. National wurde die FDP, wie erwähnt, in jüngsten Umfragen von Die Mitte überholt.
Eine zentrale Herausforderung für die FDP, einst eine mächtige Kraft, ist, dass andere Parteien bereits wichtige Politikbereiche besetzt haben. Zudem hat die Partei häufig Probleme mit der Wählermobilisierung.
Sandra Hess, Präsidentin der FDP.Die Liberalen Kanton Bern, bekräftigte: "Die Berner FDP ist gut aufgestellt. Wir haben hochmotivierte und fähige Persönlichkeiten. Die Bereitschaft, sich für Freiheit, Sicherheit und Eigenverantwortung einzusetzen, ist angesichts der aktuellen globalen Lage besonders hoch."
Bern News Today Prognose: Die FDP steht vor Schwierigkeiten. Die Freisinnigen sollten mit weiteren Sitzverlusten rechnen, wahrscheinlich zugunsten der SVP.
SVP wird voraussichtlich als klarer Sieger hervorgehen
Die Schweizerische Volkspartei (SVP) erfährt derzeit starke Unterstützung. Laut dem SRG-Wahlbarometer würde fast jeder dritte Wähler in der Schweiz die SVP wählen. In Köniz verzeichnete die Partei vor zehn Tagen ebenfalls erhebliche Zugewinne.
Die SVP profitiert von der Dynamik, die durch ihre 10-Millionen-Schweiz-Initiative erzeugt wird. Das Thema Migration, ein Anliegen vieler Bürger, spielt der Partei ebenfalls in die Hände. Es ist klar, dass die SVP als entscheidender Sieger bei den kantonalen Wahlen hervorgehen wird.
Aktuelle Stärke der SVP
- Fast ein Drittel der Schweizer Wähler unterstützt die SVP national.
- Starkes Abschneiden bei den jüngsten Kommunalwahlen.
- Schlüsselthemen wie Migration und Bevölkerungswachstum stärken die Unterstützung.
Manfred Bühler, Präsident der SVP Kanton Bern, reagierte nicht auf die Anfrage von Bern News Today für eine Stellungnahme.
Bern News Today Prognose: Die SVP ist stark und wird weitere Sitze im Grossen Rat gewinnen. Sie kann dem 29. März mit Zuversicht entgegenblicken.
EVP und EDU wollen ihre Vertretung behalten
Die Evangelische Volkspartei (EVP) und die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) sind zwei christliche Parteien, die sich auf eine loyale Wählerbasis verlassen können. Die EVP ist politisch in der Mitte angesiedelt, während die EDU weiter rechts positioniert ist.
In Köniz blieben ihre Stimmenanteile im Vergleich zu früheren Wahlen weitgehend unverändert. Dies deutet auf eine konstante Unterstützung innerhalb ihrer Kernwählerschaft hin.
Bern News Today Prognose: Die EDU hält derzeit 6 Sitze im Grossen Rat, und die EVP 9. Obwohl beide Parteien einen leichten Abwärtstrend zeigen, werden sie voraussichtlich ihre Sitze behalten.




