Die Jungfreisinnigen Schweiz planen eine neue Initiative zur Begrenzung des Wachstums der Bundesverwaltung. Dieser Entscheid wurde an ihrer Delegiertenversammlung am Samstag in Bern gefasst. Der Vorschlag zielt darauf ab, die Personalausgaben des Bundes zu deckeln, um sicherzustellen, dass sie nicht schneller steigen als der Medianlohn der Schweizer Bevölkerung.
Wichtigste Erkenntnisse
- Die Jungfreisinnigen planen eine Initiative zur Deckelung der Ausgaben der Bundesverwaltung.
- Die Personalkosten sollen an den Medianlohn der Schweizer Bevölkerung gekoppelt werden.
- Der ETH-Bereich ist aufgrund seiner Bedeutung für Forschung und Innovation ausgenommen.
- Flexibilität für Ausnahmen in Notfällen ist vorgesehen.
- Die Initiative zielt darauf ab, die Bundesverwaltung wieder auf Kernaufgaben zu konzentrieren.
Vorgeschlagene Initiative zielt auf Wachstum der Bundesausgaben ab
Die Jungfreisinnigen Schweiz haben ihre Absicht bekannt gegeben, eine Initiative zur «Bürokratiebremse» einzuführen. Dieser Vorschlag zielt darauf ab, die Expansion der Bundesverwaltung einzudämmen. Jonas Lüthy, der Parteipräsident, erklärte, dass Handlungsbedarf klar sei. Er betonte, dass übermässiges administratives Wachstum Einzelpersonen und Unternehmen durch erhöhte Vorschriften und Bürokratie belaste.
Die Initiative will das Wachstum der Personalausgaben des Bundes begrenzen. Gemäss dem vorgeschlagenen Plan dürften diese Ausgaben nur im gleichen Tempo steigen wie das Medianeinkommen der Schweizer Bevölkerung. Diese Massnahme soll eine direkte Verbindung zwischen dem Lohnwachstum im öffentlichen Sektor und den breiteren Wirtschaftstrends herstellen.
Fakt: Medianlohn-Kopplung
Die Initiative schlägt vor, dass die Personalausgaben des Bundes nur so stark steigen dürfen wie der Medianlohn der Schweizer Bevölkerung. Diese direkte Kopplung soll das Wachstum des öffentlichen Sektors mit den allgemeinen Wirtschaftsbedingungen in Einklang bringen.
Bedenken wegen der Verwaltungsexpansion
Jonas Lüthy, 22, hob Bedenken hinsichtlich des Wachstums der Bundesverwaltung hervor. Er warnte, dass der Privatsektor und die öffentliche Verwaltung zunehmend um Personal konkurrieren. Dieser Wettbewerb könnte zu Ungleichgewichten auf dem Arbeitsmarkt führen. Lüthy ist der Ansicht, dass eine unkontrollierte Expansion der Verwaltung das «Schweizer Erfolgsmodell» bedroht.
Laut Lüthy ermöglicht das Schweizer Modell den Menschen Raum für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Er argumentiert, dass die Bewahrung dieses Modells ein Versprechen an zukünftige Generationen ist. Die Initiative der Partei zielt darauf ab, sicherzustellen, dass der Staat sich auf seine wesentlichen Funktionen konzentriert, anstatt sich unnötig auszudehnen.
„Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Übermässiges administratives Wachstum belastet Menschen und Unternehmen mit Vorschriften und Bürokratie.“
Ausnahmen und Notfallbestimmungen
Die vorgeschlagene «Bürokratiebremse» enthält spezifische Ausnahmen. Der ETH-Bereich, der die Eidgenössischen Technischen Hochschulen umfasst, wäre diesen Beschränkungen nicht unterworfen. Diese Ausnahme ist auf die entscheidende Rolle des ETH-Bereichs in der Schweizer Forschungs- und Innovationslandschaft zurückzuführen.
Zusätzlich sieht die Initiative Flexibilität in Krisensituationen vor. In Notfällen könnte das Parlament die Überschreitung der Ausgabenobergrenze genehmigen. Dies würde die Zustimmung einer Mehrheit in beiden Kammern der Bundesversammlung erfordern. Diese Bestimmung stellt sicher, dass die Regierung effektiv auf unvorhergesehene nationale Herausforderungen reagieren kann, während sie die fiskalische Disziplin aufrechterhält.
Kontext: Der ETH-Bereich
Der ETH-Bereich ist ein Netzwerk öffentlicher Forschungseinrichtungen in der Schweiz, darunter die ETH Zürich und die EPFL Lausanne. Er ist weltweit bekannt für seine Beiträge zu Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik. Seine Ausnahme von der vorgeschlagenen Ausgabenobergrenze unterstreicht seine strategische Bedeutung für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit des Landes.
Beibehaltung des aktuellen Personalbestands und Konzentration auf Kernaufgaben
Lüthy erklärte, dass die Verwaltungsbremse mit ihrem Lohnkopplungsmechanismus es der Bundesverwaltung ermöglichen würde, ihren aktuellen Personalbestand zu halten. Sie würde auch sicherstellen, dass das Lohnwachstum innerhalb der Bundesverwaltung mit dem der Gesamtbevölkerung übereinstimmt. Das Hauptziel ist es, eine weitere Expansion des Bundespersonals zu stoppen.
Die Jungfreisinnigen glauben, dass diese Initiative sowohl die Bundesverwaltung als auch die politischen Gremien zwingen wird, sich auf wesentliche Staatsaufgaben zu konzentrieren. Dieser Fokus soll unnötige Ausgaben reduzieren und die Effizienz der Regierungsgeschäfte verbessern. Die Partei argumentiert, dass eine schlankere Verwaltung effektiver ist.
- Die Initiative zielt darauf ab, den aktuellen Personalbestand des Bundes zu halten.
- Sie will das Lohnwachstum des Bundes an den Medianlohn der Bevölkerung anpassen.
- Ziel ist es, eine weitere Expansion des Bundespersonals zu verhindern.
- Sie beabsichtigt, eine Konzentration auf wesentliche Regierungsfunktionen zu erzwingen.
Frühere Versuche und Zukunftspläne
Dies ist nicht der erste Versuch, eine Verwaltungsbremse in der Schweiz einzuführen. Im März 2024 wurde eine ähnliche Volksinitiative im Kanton Solothurn zur Abstimmung gebracht. Diese Initiative zielte darauf ab, das administrative Wachstum auf einen Staatsangestellten pro 85 Einwohner zu begrenzen. Dieser Vorschlag scheiterte jedoch an der Urne.
Trotz des Rückschlags in Solothurn bleibt Jungfreisinnigen-Präsident Lüthy unbeirrt. Er argumentiert, dass ständig neue Aufgaben und Vorschriften geschaffen werden, was zu einer kontinuierlichen Einstellung von mehr Personal führt. Lüthy ist der Ansicht, dass die Initiative seiner Partei notwendig ist, da das Parlament es versäumt hat, das administrative Wachstum zu kontrollieren.
Die Sammlung von Unterschriften für die neue Initiative soll Anfang 2026 beginnen. Dieser Prozess wird ein entscheidender Schritt sein, um den Vorschlag einer nationalen Abstimmung zuzuführen. Die Jungfreisinnigen sind zuversichtlich, die erforderliche Unterstützung für ihre «Bürokratiebremse» zu sammeln.




