Am Donnerstagabend kam es in mehreren Schweizer Städten aufgrund von Pro-Palästina-Demonstrationen zu erheblichen Störungen des öffentlichen Verkehrs und Konfrontationen mit der Polizei. Ereignisse in Bern, Zürich, Basel und Genf führten zu vorübergehenden Sperrungen und dem Einsatz von Massnahmen zur Kontrolle von Menschenmengen, einschliesslich Tränengas und Wasserwerfern.
Wichtige Erkenntnisse
- Pro-Palästina-Demonstrationen fanden in Bern, Zürich, Basel und Genf statt.
- Der öffentliche Nahverkehr war in mehreren Städten stark beeinträchtigt.
- Die Polizei setzte Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfer zur Kontrolle der Menschenmengen ein.
- Bahnlinien wurden in Bern, Basel und Genf blockiert, was den Zugverkehr beeinträchtigte.
- Fünf Polizisten wurden verletzt und in Genf wurden Infrastrukturschäden gemeldet.
Bern: Bahnstrecken blockiert, Polizeieinsatz
In Bern blockierten Teilnehmer einer Pro-Palästina-Kundgebung die Bahnstrecken 4 bis 7 am Hauptbahnhof. Diese Aktion beeinträchtigte den Zugverkehr für etwa 30 Minuten erheblich. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) meldeten, dass der Normalbetrieb gegen 20:30 Uhr wieder aufgenommen wurde.
Die Polizei intervenierte, um den Umzug in der Nähe der Synagoge an der Kappelenstrasse zu stoppen. Die Demonstration löste sich später kurz nach 21:00 Uhr vom Bubenbergplatz auf.
Ein Reporter von BRK-News schätzte die Zahl der Demonstranten in Bern auf mehrere Hundert, möglicherweise bis zu 1.000 Personen in einigen Gebieten. Die Mobilisierung für den Protest erfolgte über soziale Medien, wobei Gruppen wie „Students for Palestine“ eine Schlüsselrolle spielten. Die Behörden nahmen an diesem Ort keine Verhaftungen vor.
Faktencheck
Das Blockieren von Bahnstrecken kann zu erheblichen Sicherheitsrisiken und erheblichen Verspätungen für Tausende von Pendlern führen. Solche Aktionen haben oft rechtliche Konsequenzen für die Beteiligten.
Zürich: Pfefferspray und Warnschüsse eingesetzt
Etwa zur gleichen Zeit fand in der Zürcher Innenstadt eine Demonstration statt. Dieser Protest wurde von „Vorwärts“ als Reaktion auf die Verhaftung von Aktivisten durch die israelische Marine organisiert. Diese Aktivisten hatten versucht, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu liefern, um eine Blockade zu durchbrechen. Unter den Festgenommenen befanden sich 19 Schweizer Bürger.
Beobachter schätzten die Menschenmenge in Zürich auf 2.000 bis 4.000 Teilnehmer. Um die Menge zurückzudrängen, setzten Beamte der Stadtpolizei Zürich und der Kantonspolizei Tränengas und Pfefferspray ein. Sie feuerten auch Warnschüsse mit Gummigeschossgewehren ab.
Der Protest führte zu Einschränkungen im Tramverkehr in den Zürcher Kreisen 4 und 5. Dies führte zu Verspätungen und Umleitungen für die Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Die Demonstration endete gegen 21:40 Uhr.
Hintergrund zu Gaza-Flottillen
Humanitäre Flottillen, die versuchen, Gaza zu erreichen, wurden oft abgefangen. Diese Missionen zielen darauf ab, Hilfe zu liefern und die Blockade des Gazastreifens anzufechten, was häufig zu internationalen Zwischenfällen und diplomatischen Spannungen führt.
Basel: Bahnverkehr beeinträchtigt
Auch der Bahnverkehr zwischen Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof war aufgrund einer weiteren Demonstration unterbrochen. Reisende im Raum Basel wurden gebeten, mit möglichen Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.
Genf: Wasserwerfer und Verletzte gemeldet
In Genf versammelten sich am Donnerstag über 3.000 Menschen in der Nähe des Bahnhofs Cornavin. Sie drückten ihre Solidarität mit Palästina aus und protestierten gegen die Abfangung der Gaza-Flottille durch Israel. Demonstranten riefen Parolen auf dem Place Lise Girardin. Später zündeten einige Teilnehmer Reifen an, wie RTS berichtete. Dies stoppte vorübergehend den Verkehr auf dem Platz.
Während eines Marsches durch die Innenstadt stoppte die Polizei die Menge auf der Mont-Blanc-Brücke. Daraufhin wurden Gegenstände auf Beamte geworfen. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern.
Später am Abend blockierten Demonstranten die Bahnstrecken am Bahnhof. Die Polizei setzte erneut Tränengas ein und entsandte eine grosse Anzahl von Beamten. Die Menge löste sich kurz vor 22:00 Uhr weitgehend auf.
- Eine Festnahme wurde vorgenommen.
- Fünf Polizisten wurden verletzt.
- Es wurden erhebliche Schäden an der Infrastruktur gemeldet.
Der Zugverkehr in Genf war mehrere Stunden unterbrochen. Der Normalbetrieb wurde gegen 23:00 Uhr wieder aufgenommen.
Auswirkungen auf öffentliche Dienste und Sicherheit
Die Demonstrationen in der ganzen Schweiz verdeutlichten die Herausforderungen, denen städtische Zentren bei grossen Protesten gegenüberstehen. Die öffentlichen Verkehrsnetze sind besonders anfällig für Störungen, die Tausende von täglichen Pendlern und Reisenden betreffen. Der Einsatz von Massnahmen zur Kontrolle von Menschenmengen durch die Polizei unterstreicht die Intensität der Konfrontationen.
Solche Ereignisse erfordern eine sorgfältige Planung und Koordination der Strafverfolgungsbehörden. Ziel ist es, das Recht auf Protest mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit in Einklang zu bringen. Die Verletzungen von Polizisten und Schäden an der Infrastruktur deuten auf die Schwere der Vorfälle hin.
Die Behörden werden die Ereignisse voraussichtlich überprüfen, um ähnliche Störungen in Zukunft zu verhindern. Der Fokus wird auf der Bewältigung grosser Versammlungen und der Gewährleistung der Sicherheit sowohl der Demonstranten als auch der breiten Öffentlichkeit liegen.




