Eine einzigartige Initiative, die Solarvignette, ermöglicht es Einzelpersonen, Projekte für erneuerbare Energien sowohl in der Schweiz als auch in Ostafrika zu unterstützen. Gegen eine geringe Gebühr können Käufer die Produktion von sauberem Strom finanzieren, der dem jährlichen Verbrauch ihrer elektronischen Geräte entspricht. Allein in diesem Jahr sind bereits über 20.000 Vignetten im Umlauf.
Wichtige Erkenntnisse
- Solarvignetten finanzieren die Installation von Solarmodulen in der Schweiz und in Ostafrika.
- Die beliebteste Vignette für ein Mobiltelefon kostet 10 Schweizer Franken.
- Die Erlöse unterstützen Kliniken und die Ausbildung von Solartechnikern für Jugendliche in Afrika.
- Über 20.000 Vignetten sind dieses Jahr im Umlauf.
- Die Initiative hat letztes Jahr etwa 30.000 kg CO₂ eingespart.
Finanzierung nachhaltiger Energie
Die Solarvignette funktioniert nach einem einfachen Prinzip. Wenn jemand eine Vignette kauft, trägt er zur Finanzierung einer Solaranlage bei. Diese Anlage erzeugt dann die gleiche Menge an sauberer Energie, die ein bestimmtes Gerät, wie ein Mobiltelefon, Laptop oder Kühlschrank, in einem Jahr verbrauchen würde.
Anna Opladen, die Projektleiterin, betont die direkte Verbindung zwischen der Vignette und der Energieproduktion.
"Je mehr Strom ein Gerät benötigt, desto grösser ist der Anteil der Solaranlage, der durch den Kauf der Solarvignette finanziert wird", erklärt sie.Dies gewährleistet einen proportionalen Beitrag zu nachhaltiger Energie.
Kurze Fakten
Letztes Jahr haben vier durch die Solarvignette finanzierte Solaranlagen etwa 30.000 Kilogramm CO₂ eingespart. Diese Menge entspricht den Kohlenstoffemissionen von 13 Hin- und Rückflügen zwischen Zürich und New York.
Von der lokalen Idee zur globalen Wirkung
Das Konzept der Solarvignette begann vor zwei Jahrzehnten bescheiden. Als Elektrofahrräder an Popularität gewannen, sahen ein Beamter und sein Vorgesetzter bei Greenpeace eine Gelegenheit. Sie erkannten, dass E-Bikes nur dann wirklich nachhaltig wären, wenn sie mit sauberem Strom betrieben würden. Diese Erkenntnis gab den Anstoss für die Solarvignette.
Seit ihrer Einführung hat sich das Projekt erheblich erweitert. Im Jahr 2021 wurde die aktuelle Struktur eingeführt, die es Verbrauchern ermöglicht, den Stromverbrauch ihrer Geräte auszugleichen. Opladen stellt klar, dass das Ziel nicht nur die Kompensation ist.
"Ich möchte es nicht Kompensation nennen", sagt Opladen. "CO₂ kann nicht wirklich kompensiert werden; einmal in der Luft, bleibt es dort."Stattdessen betrachtet sie den Kauf einer Vignette als freiwilligen Beitrag zur umfassenderen Energiewende.
Erschwingliche Beiträge für alle
Die begehrteste Solarvignette ist die für Mobiltelefone, die 10 Schweizer Franken kostet. Diese erschwingliche Option macht sie zu einem beliebten Geschenk für Kunden oder Freunde. Laut Opladen ist es "ein kleiner Beitrag für den Bau einer neuen Solaranlage – und damit für mehr nachhaltigen Strom."
Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beteiligen sich an der Initiative. LerNetz, ein Unternehmen, das sich auf Bildungs- und Kommunikationslösungen spezialisiert hat, kauft regelmässig zahlreiche Vignetten. Dieses Engagement hat zu erheblichen Investitionen geführt. "Sie haben nun rund 50 Solarmodule für fast 100.000 Schweizer Franken finanziert", bemerkt Opladen.
Stärkung von Gemeinschaften in Ostafrika
Die Wirkung der Solarvignette reicht über die Grenzen der Schweiz hinaus. Die durch den Stromverkauf generierten Mittel fliessen in die Projekte von Solafrica, insbesondere in verschiedenen afrikanischen Ländern. Diese internationale Reichweite befasst sich mit einem kritischen globalen Problem.
Laut Opladen haben weltweit 685 Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität, wobei etwa 80 Prozent in Afrika leben. "Solarenergie bietet ein enormes Potenzial, Menschen auf einfache und nachhaltige Weise Zugang zu Elektrizität zu verschaffen", erklärt sie.
Globaler Energiezugang
Viele abgelegene Kliniken in Ostafrika arbeiten ohne zuverlässige Stromversorgung. Solaranlagen, die durch Initiativen wie die Solarvignette finanziert werden, stellen sicher, dass diese Einrichtungen auch nachts grundlegende medizinische Versorgung bieten können. Dieser direkte Einfluss verbessert die Gesundheitsergebnisse und das Wohlbefinden der Gemeinschaft.
Solafrica arbeitet mit Partnerorganisationen in Niger, Togo und Burkina Faso zusammen. Sie installieren Solaranlagen in Kliniken, die weit von grossen städtischen Zentren entfernt liegen. Opladen hebt den entscheidenden Unterschied hervor: "Ohne diesen Solarstrom könnte dort zum Beispiel nachts niemand behandelt werden."
Solarenergie als Weg zu Chancen
Neben der Stromversorgung von Kliniken unterstützt Solafrica die Berufsausbildung in Westafrika. Die Organisation hilft benachteiligten jungen Menschen, darunter auch jungen Frauen, Solartechniker zu werden. Diesen Sommer haben 146 junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen ihre Ausbildung in Kenia abgeschlossen.
Diese Ausbildung vermittelt ihnen wertvolle Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, ihre eigenen Gemeinden mit Strom zu versorgen. Sie fördert auch die nachhaltige Stromerzeugung und bietet einen direkten Weg aus der Armut. Opladen erzählt eine Erfolgsgeschichte: "Alle, die letztes Jahr ihren Abschluss gemacht haben, haben heute einen Job."
Der Zugang zu Elektrizität kommt auch Kindern zugute. In Gebieten ohne Strom verbringen Kinder oft ihre Tage damit, Brennholz zum Kochen zu sammeln, anstatt zur Schule zu gehen. Solarenergie kann diese Dynamik ändern und Zeit für Bildung und persönliche Entwicklung freisetzen.
Ein Geschenk für eine grünere Zukunft
Die Solarvignette hat in der Schweiz bereits sichtbare Spuren hinterlassen. Fast 400 Solarmodule wurden durch die Initiative auf Berner Kindertagesstätten und Hotels installiert. Opladen hofft, dass diese Zahl stetig weiter wachsen wird.
Sie schlägt die Solarvignette als ideales Geschenk vor.
"Die Solarvignette ist ein ideales Weihnachtsgeschenk", sagt Opladen, "besonders weil man sie zusammen mit einer leckeren Solarschokolade verschenken kann."Dies verbindet einen sinnvollen Beitrag mit einer durchdachten Geste.
Das Programm bietet Einzelpersonen und Unternehmen eine praktische Möglichkeit, erneuerbare Energien zu unterstützen und einen positiven globalen Einfluss zu erzielen. Es stellt einen kleinen, greifbaren Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft für alle dar.




