Die Einwohner von Allmendingen sehen sich mit einer erheblichen Erhöhung der Abfallentsorgungsgebühren konfrontiert. Die Jahresgebühr steigt um fast 50 Prozent, von 130 Schweizer Franken auf 190 Schweizer Franken. Diese Änderung gilt rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres und ist hauptsächlich auf die Einführung eines neuen Grüngut-Sammeldienstes zurückzuführen.
Wichtige Erkenntnisse
- Die jährliche Abfallgebühr in Allmendingen steigt von CHF 130 auf CHF 190.
- Die Erhöhung ist rückwirkend zum 1. Januar 2024 gültig.
- Ein neuer Grüngut-Sammeldienst ist der Hauptgrund für die höheren Kosten.
- Die aktuelle Gebühr von CHF 190 ist noch provisorisch und wird überprüft.
- Die offizielle Mitteilung an die Einwohner erfolgt im A-Journal und an der Gemeindeversammlung.
Neuer Grüngut-Dienst treibt Kosten in die Höhe
Der Hauptgrund für die erhebliche Gebührenerhöhung ist die kürzlich eingeführte Grüngut-Sammlung. Seit April 2024 testet Allmendingen einen kombinierten Sammeldienst für Plastik- und Grüngut, wobei die Logistik in Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Muri erfolgt.
Dieser neue Dienst zielt darauf ab, die ökologische Nachhaltigkeit zu verbessern, indem er den Einwohnern eine bequeme Möglichkeit zur Entsorgung von organischen und recycelbaren Materialien bietet. Die Betriebskosten, die mit diesem erweiterten Dienst verbunden sind, haben sich jedoch als höher erwiesen als ursprünglich angenommen.
Fakten-Check
- Bisherige Jahresgebühr: CHF 130
- Neue Jahresgebühr: CHF 190
- Erhöhung: CHF 60 pro Jahr
- Prozentuale Erhöhung: Rund 46%
Finanzielle Belastung der Abfallwirtschaft
Alfred Jost, der Gemeindepräsident, hat die finanziellen Auswirkungen der neuen Dienstleistungen beleuchtet. Er wies darauf hin, dass die Kosten für die Plastiksammlung derzeit ausgeglichen sind, sowohl der allgemeine Hausmüll als auch die neue Grüngut-Sammlung jedoch defizitär sind.
"Es hat sich bereits gezeigt, dass wir beim normalen Hausmüll in den roten Zahlen sind und beim Grüngut deutlich in den roten Zahlen. Beim Plastik sind die Kosten ausgeglichen", erklärte Gemeindepräsident Alfred Jost.
Dieses finanzielle Ungleichgewicht hat den Gemeinderat dazu veranlasst, Massnahmen zu ergreifen, um die steigenden Betriebskosten zu decken. Ziel ist es, die langfristige Tragfähigkeit dieser wesentlichen Abfallwirtschaftsdienste zu gewährleisten, ohne das Gemeindebudget übermässig zu belasten.
Evaluation des Pilotprojekts läuft
Die Grüngut-Sammlung läuft derzeit als Pilotprojekt. Das bedeutet, die Gemeinde bewertet noch deren Effizienz und die tatsächlichen Kosten. Die Entscheidung, die Gebühren rückwirkend zu erhöhen, spiegelt die unmittelbare Notwendigkeit wider, das in den ersten Monaten des Versuchsbetriebs festgestellte finanzielle Defizit zu beheben.
Der Gemeinderat plant, den Versuchsbetrieb im nächsten Jahr gründlich zu evaluieren. Diese Bewertung wird zukünftige Entscheidungen bezüglich der Abfallgebühren beeinflussen. Daher ist die aktuelle Gebühr von 190 Schweizer Franken nicht unbedingt dauerhaft.
Hintergrund zur Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft ist ein kritischer Dienst für jede Gemeinde, der die Sammlung, den Transport, die Verarbeitung und die Entsorgung von Abfallmaterialien umfasst. Lokale Gemeinden sind für die Organisation dieser Dienste verantwortlich und erheben oft Gebühren von den Einwohnern, um die damit verbundenen Kosten zu decken. Die Einführung neuer Sammelströme, wie z.B. Grüngut, verursacht in der Regel zusätzliche Kosten für spezialisierte Fahrzeuge, Verarbeitungsanlagen und erhöhte logistische Anforderungen.
Kommunikation an die Einwohner und Beschwerdefrist
Die Gemeinde wird die Einwohner im kommenden A-Journal offiziell über die Gebührenerhöhung informieren. Darüber hinaus wird die Entscheidung an der Gemeindeversammlung Ende November diskutiert werden.
Der Beschluss zur Gebührenerhöhung wurde am 24. September öffentlich bekannt gegeben. Die Einwohner haben die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung Beschwerde einzulegen. Die Frist für die Einreichung einer Beschwerde ist Freitag, der 24. Oktober.
Die Einwohner sollten mit einer höheren Rechnung als in den Vorjahren rechnen, die die neue Jahresgebühr von 190 Schweizer Franken widerspiegelt, rückwirkend ab dem 1. Januar.
Zukünftige Anpassungen möglich
Gemeindepräsident Jost betonte, dass die Gebühr von 190 Schweizer Franken nicht definitiv sei. Er erklärte: "Nach der Evaluation des Versuchsbetriebs im nächsten Jahr wird die Gebührensituation analysiert und bei Bedarf neue Gebührensätze festgelegt." Dies deutet darauf hin, dass die Einwohner in Zukunft weitere Anpassungen ihrer Abfallrechnungen sehen könnten, abhängig vom Erfolg und der Kosteneffizienz des Pilotprojekts.
Die Gemeinde bleibt bestrebt, effiziente Abfalldienste anzubieten und gleichzeitig die finanzielle Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Die aktuelle Erhöhung ist eine direkte Reaktion auf die ersten Ergebnisse des Pilotprojekts zur Grüngut-Sammlung.




