Politische und wirtschaftliche Führungskräfte aus der Westschweiz fordern dringende Investitionen zur Stärkung der Ost-West-Achse des Netzes der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Sie befürchten, dass kritische Projekte bei Verzögerungen nicht abgeschlossen werden. Dieser Vorstoss unterstreicht die Besorgnis, dass die Ost-West-Verbindung, die einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung bedient, im Vergleich zu den stark finanzierten Nord-Süd-Routen unterentwickelt bleibt.
Wichtige Erkenntnisse
- Westschweizer Führungskräfte fordern eine stärkere Konzentration auf die SBB-Ost-West-Bahnachse.
- Es bestehen Bedenken, dass wichtige Projekte gestrichen oder erheblich verzögert werden könnten.
- Die Ost-West-Linie verbindet fast 80 % der Schweizer Bevölkerung.
- Milliarden wurden in Nord-Süd-Routen investiert, was zu einem Ungleichgewicht führt.
- Verzögerungen bei Verbesserungen könnten die wichtigste Wirtschaftsader des Landes bis 2050 beeinträchtigen.
Forderung nach ausgewogenen Investitionen im nationalen Schienennetz
Am Donnerstag versammelte sich eine Gruppe von mehreren Dutzend Politikern und Wirtschaftsvertretern in Bern. Ihre Hauptbotschaft konzentrierte sich auf die Notwendigkeit, die Ost-West-Bahnverbindungen zu priorisieren. Sie äusserten erhebliche Befürchtungen, dass entscheidende Infrastrukturprojekte für diesen wichtigen Korridor möglicherweise nie realisiert werden. Diese Stimmung rührt von der Wahrnehmung her, dass die nationale Eisenbahnpolitik historisch die Nord-Süd-Routen bevorzugt hat.
Die Schweiz hat Milliarden von Franken in ihre Nord-Süd-Bahnverbindungen investiert. Diese Verbindungen sind wichtig für den Transit durch die Alpen. Vertreter der französischsprachigen Schweiz, der Romandie, argumentieren jedoch, dass die Ost-West-Achse vernachlässigt wurde. Sie bezeichnen sie als das «Stiefkind» der Eisenbahnplanung.
«Die Linie von St. Gallen über Basel nach Genf verbindet fast 80 Prozent der Bevölkerung mit dem Bahnnetz. Hier können wir uns keine weiteren Verzögerungen leisten», erklärte einer der Verkehrsdirektoren eines Westschweizer Kantons an der Medienkonferenz in Bern. «Andernfalls riskieren wir, dass die wichtigste Lebensader des Landes erst um 2050 eine wesentliche Verbesserung erfährt.»
Fakten zum Bahnnetz
- Das Netz der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) umfasst über 3.000 Kilometer.
- Es befördert täglich rund 1,32 Millionen Passagiere.
- Die Schweiz verfügt über eines der dichtesten Bahnnetze der Welt.
- Investitionen in die Bahninfrastruktur sind eine kontinuierliche nationale Priorität.
Wirtschaftliche Bedeutung des Ost-West-Korridors
Die Ost-West-Bahnachse ist mehr als nur eine Verkehrsroute. Sie fungiert als kritische Wirtschaftsader für das ganze Land. Dieser Korridor verbindet wichtige Wirtschaftszentren von St. Gallen im Osten über Basel bis Genf im Westen. Er erleichtert Handel, Gewerbe und den täglichen Pendlerverkehr für Millionen von Menschen.
Eine starke und effiziente Ost-West-Verbindung ist entscheidend für die regionale Entwicklung. Sie unterstützt Unternehmen und verbindet Arbeitnehmer mit Arbeitsmöglichkeiten. Verzögerungen bei der Modernisierung dieser Linie könnten das Wirtschaftswachstum in einem erheblichen Teil der Schweiz behindern.
Die aktuelle Infrastruktur ist zwar funktionsfähig, steht aber vor steigenden Anforderungen. Die Passagierzahlen nehmen weiter zu, und der Güterverkehr benötigt effiziente Routen. Eine Modernisierung ist notwendig, um den Ruf der Schweiz für exzellenten öffentlichen Verkehr aufrechtzuerhalten.
Nord-Süd vs. Ost-West
Historisch hat die Schweiz die transalpinen Routen priorisiert. Projekte wie der Gotthard-Basistunnel haben die Nord-Süd-Verbindungen dramatisch verbessert. Diese Tunnel sind technische Meisterwerke und entscheidend für den europäischen Güter- und Personenverkehr. Dieser Fokus hat jedoch zu Bedenken hinsichtlich einer Unterinvestition in die nationalen Ost-West-Verbindungen geführt, die für den inneren Zusammenhalt und die wirtschaftliche Aktivität von entscheidender Bedeutung sind.
Mögliche Folgen anhaltender Verzögerungen
Die Westschweizer Vertreter warnten vor schwerwiegenden Folgen, falls die notwendigen Modernisierungen verschoben werden. Sie erwähnten ausdrücklich das Risiko, dass eine wesentliche Stärkung erst 2050 erfolgen könnte. Dieser Zeitplan wird von vielen als inakzeptabel angesehen. Er impliziert Jahrzehnte potenzieller Engpässe und verminderter Effizienz.
Längere Reisezeiten und weniger zuverlässige Dienste könnten den Alltag von Pendlern beeinträchtigen. Unternehmen könnten höhere Logistikkosten tragen müssen. Die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Regionen entlang dieser Achse könnte sinken. Die Kapazität des Bahnnetzes könnte ebenfalls überlastet werden, was zu Überfüllung und Dienstunterbrechungen führen würde.
Darüber hinaus könnte der Mangel an Investitionen zu einem Zwei-Geschwindigkeiten-Bahnsystem führen. Ein Teil des Landes würde von modernen, hochkapazitiven Linien profitieren, während ein anderer Teil mit veralteter Infrastruktur zu kämpfen hätte. Dies könnte regionale Ungleichheiten schaffen, die die soziale und wirtschaftliche Gleichheit beeinträchtigen.
Spezifische Projektbedenken und Zukunftsaussichten
Obwohl in der Pressekonferenz keine spezifischen Projekte detailliert wurden, deutete die allgemeine Stimmung auf die Notwendigkeit einer erhöhten Kapazität, schnellerer Verbindungen und verbesserter Zuverlässigkeit hin. Diese Verbesserungen würden sowohl dem Personen- als auch dem Güterverkehr zugutekommen. Die Forderungen nach Massnahmen sind nicht neu, aber die erneute Betonung durch eine breite Koalition von Führungskräften unterstreicht die Dringlichkeit.
Laut dem Schweizer Bundesamt für Verkehr ist die langfristige Planung der Bahninfrastruktur komplex. Sie umfasst mehrere Interessengruppen und erhebliche finanzielle Verpflichtungen. Die Westschweizer Kantone drängen jedoch darauf, diese Pläne zu beschleunigen und angemessen zu finanzieren.
Die Schweizer Regierung wird diese Bedenken angehen müssen, um eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung ihres nationalen Eisenbahnnetzes zu gewährleisten. In den kommenden Monaten werden voraussichtlich weitere Diskussionen und Vorschläge zur besten Integration der Ost-West-Achse in zukünftige Investitionsstrategien stattfinden.
- Erhöhte Kapazität: Mehr Züge und Passagiere können befördert werden.
- Schnellere Verbindungen: Reduzierte Reisezeiten zwischen Grossstädten.
- Verbesserte Zuverlässigkeit: Weniger Verspätungen und pünktlichere Dienste.
- Wirtschaftlicher Impuls: Unterstützung für Unternehmen und regionale Entwicklung.
Der Vorstoss der Westschweizer Führungskräfte markiert einen kritischen Punkt für die nationale Infrastrukturpolitik. Die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Regionen ist für den anhaltenden Wohlstand und die Konnektivität der Schweiz von grösster Bedeutung.




