Lenka Kölliker, eine prominente Persönlichkeit in der Schweizer Politik und im Sport, hat ihren Rücktritt aus dem Worber Gemeinderat bekannt gegeben. Die FDP-Politikerin wird Mitte November zurücktreten, um sich auf ihre neue Rolle als Co-Präsidentin des Vereins «Olympische und Paralympische Winterspiele Schweiz 2038» zu konzentrieren. Diese Entscheidung unterstreicht ihr wachsendes Engagement in der Sportverwaltung, einem Bereich, in dem sie seit vielen Jahren tief involviert ist.
Wichtigste Erkenntnisse
- Lenka Kölliker tritt per Mitte November aus dem Worber Gemeinderat zurück.
- Sie wird Co-Präsidentin des Vereins «Olympische und Paralympische Winterspiele Schweiz 2038».
- Kölliker ist seit über einem Jahr Präsidentin von Swiss Curling.
- Elena Lanfranconi wird Kölliker im Worber Gemeinderat nachfolgen.
- Die Schweiz hat bis 2027 einen exklusiven Dialogstatus mit dem IOC für die Winterspiele 2038.
Ein Wechsel von der Kommunalpolitik zum nationalen Sportengagement
Lenka Köllikers Abschied von der Kommunalverwaltung markiert einen bedeutenden Übergang in ihrer Karriere im öffentlichen Dienst. Ihre neue Rolle als Co-Präsidentin für die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038 erfordert volles Engagement, wodurch ihre Aufgaben im Gemeinderat aus Zeitgründen nicht mehr tragbar sind. Dieser Schritt unterstreicht die anspruchsvolle Natur der Führung einer nationalen Bewerbung für ein so grosses internationales Ereignis.
Kölliker war seit 2016 Mitglied des Worber Gemeinderats. Nach einer kurzen Abwesenheit trat sie 2021 wieder in das Exekutivorgan ein und übernahm die Verantwortung für die Finanzen. Ihre Erfahrung in der Kommunalverwaltung hat ihr eine solide Grundlage in der Regierungsführung verschafft, die sie nun auf die komplexe Aufgabe der Organisation einer potenziellen Olympiabewerbung anwenden wird.
Faktenblatt: Lenka Kölliker
- Alter: 56 Jahre
- Ehemaliger Beruf: Profi-Ruderin in der Tschechischen Republik
- Politische Zugehörigkeit: FDP (Freisinnig-Demokratische Partei)
- Frühere Rolle: Finanzvorsteherin, Worber Gemeinderat (seit 2021)
- Aktuelle Sportrolle: Präsidentin von Swiss Curling (seit 2022)
Die Chance für die Schweiz im Jahr 2038
Die Schweiz nimmt im Bewerbungsprozess für die Winterspiele 2038 eine einzigartige Position ein. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat der Schweiz bis 2027 einen exklusiven Dialogstatus gewährt. Das bedeutet, die Schweiz ist das einzige Land, das derzeit über die Ausrichtung der Veranstaltung diskutiert. Diese exklusive Periode bietet ein kritisches Zeitfenster für die Entwicklung einer robusten und überzeugenden Bewerbung.
Laut Swiss Olympic ist dies eine einmalige Gelegenheit für das Land. Sie ist jedoch auch mit erheblichen Verantwortlichkeiten verbunden. Das Projekt zielt darauf ab, die gesamte Nation zu vereinen und über den Sport hinaus verschiedene Sektoren zu beeinflussen.
«Dank der vom IOC gewährten Exklusivität ist die Schweiz bis 2027 das einzige Land, das für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038 in Frage kommt. Es ist eine einmalige Chance, aber auch eine grosse Verantwortung, ein solches Projekt zu entwickeln, das das ganze Land über den Sport hinaus vereint», erklärte Kölliker auf der Website von Swiss Olympic.
Dieses Zitat unterstreicht die doppelte Natur der Aufgabe: eine seltene Chance für nationalen Stolz und eine komplexe organisatorische Herausforderung. Die Bewerbung wird eine umfassende Planung, Koordination und öffentliche Unterstützung in allen Regionen der Schweiz erfordern.
Hintergrund: Bewerbungsprozess Swiss Olympic
Der neue Bewerbungsprozess des IOC für die Olympischen Spiele beinhaltet eine kontinuierliche Dialogphase, die sich von traditionellen Wettbewerbsausschreibungen abwendet. Dies ermöglicht potenziellen Gastgebern, eng mit dem IOC zusammenzuarbeiten, um nachhaltige und realisierbare Konzepte zu entwickeln. Der exklusive Dialogstatus der Schweiz zeigt das Vertrauen des IOC in das Potenzial des Landes, erfolgreiche Winterspiele auszurichten.
Köllikers umfassendes Sportengagement
Sport hat im Leben von Lenka Kölliker immer eine zentrale Rolle gespielt. Ursprünglich aus der Tschechischen Republik stammend, war sie Profi-Ruderin, bevor sie vor über 30 Jahren als Diplomatin in die Schweiz zog. Obwohl sie den Profisport verliess, setzte sich ihre Leidenschaft für den Sport fort und führte sie zu verschiedenen Führungspositionen in der Sportverwaltung.
Ihre Ernennung zur Präsidentin von Swiss Curling im Jahr 2022 war ein bedeutender Meilenstein, da sie die erste Frau war, die diese Position innehatte. Diese Rolle, kombiniert mit ihren neuen Verantwortlichkeiten für die Olympiabewerbung 2038, zeigt ihr tiefes Engagement und ihre Führung innerhalb der Schweizer Sportgemeinschaft. Das Gleichgewicht zwischen diesen hochkarätigen Rollen und den kommunalen Aufgaben erwies sich als schwierig, wie die FDP Worb feststellte.
Die FDP Worb gab eine Medienmitteilung heraus, in der es heisst: «Die neue, anspruchsvolle Funktion ist aus Ressourcengründen leider nicht mit dem Amt der Gemeinderätin vereinbar.» Diese Aussage bestätigt den anspruchsvollen Charakter ihrer neuen nationalen Rolle.
Nachfolge in Worb: Elena Lanfranconi tritt an
Nach Lenka Köllikers Rücktritt wird Elena Lanfranconi ihren Platz im Worber Gemeinderat einnehmen. Lanfranconi, 27, repräsentiert eine neue Generation politischer Führung. Sie ist seit 2018 Mitglied des lokalen Parlaments und seit 2022 Fraktionschefin der FDP.
Lanfranconi arbeitet in Zürich für eine Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft und bringt einen beruflichen Hintergrund in Finanzen und Strategie in ihre neue Rolle ein. Ihre Ernennung bedeutet, dass sie die einzige Frau im Worber Gemeinderat sein wird. Dieser Wechsel bringt sowohl Kontinuität als auch frische Perspektiven in das lokale Regierungsgremium.
- Elena Lanfranconis neue Rolle: Mitglied des Worber Gemeinderats
- Alter: 27 Jahre
- Bisherige politische Erfahrung: Parlamentsmitglied seit 2018, FDP-Fraktionschefin seit 2022
- Beruflicher Hintergrund: Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Zürich
- Bedeutung: Wird die einzige Frau im Rat sein
Der Übergang stellt sicher, dass der Worber Gemeinderat seine volle Zusammensetzung beibehält, während Kölliker ihre nationalen Sportambitionen verfolgen kann. Der Fokus liegt nun auf der Vorbereitung der Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2038, ein Projekt mit erheblichen nationalen Auswirkungen.