Das Schweizer Parlament hat Fredi Heer, einem Zürcher Nationalrat, nach seinem unerwarteten Tod letzte Woche eine emotionale Hommage erwiesen. Mitglieder aller politischen Parteien sprachen ihr Beileid aus und teilten Erinnerungen an den 63-jährigen SVP-Politiker. Die gedrückte Stimmung prägte den Beginn der letzten Woche der Herbstsession.
Wichtige Erkenntnisse
- Fredi Heer, ein 63-jähriger SVP-Nationalrat aus Zürich, ist unerwartet verstorben.
- Das Parlament hielt eine Schweigeminute und eine Zeremonie zu seinen Ehren ab.
- Seine Kollegen, insbesondere aus der SVP-Fraktion, äusserten tiefe Trauer.
- Ein Kondolenzbuch wurde für die Parlamentarier zur Unterschrift aufgelegt.
- Heer war bekannt für sein Engagement und seinen parteiübergreifenden Respekt, insbesondere in der Geschäftsprüfungskommission.
Parlamentssession beginnt mit gedrückter Stimmung
Am Montagnachmittag herrschte im Bundeshaus eine Atmosphäre der Trauer. Dies galt insbesondere für die Fraktion der Schweizerischen Volkspartei (SVP). Viele Mitglieder vergossen bereits vor Beginn der Session Tränen. Sie trugen schwarze Kleidung als Zeichen der Trauer. Der plötzliche Verlust ihres Kollegen, der noch in der Vorwoche bei ihnen gewesen war, liess viele ungläubig zurück.
Fredi Heer, ein Zürcher Nationalrat, starb unerwartet in der Donnerstagnacht. Er wurde 63 Jahre alt. Kurz vor Mitternacht erlitt er einen medizinischen Notfall im Zürcher Kreis 4, einem Gebiet, dem er tief verbunden war. Sein leerer Sitz im Nationalratssaal ist nun mit Blumen und Kerzen geschmückt und dient als ergreifende Erinnerung an seine Abwesenheit.
Fakt: Politische Karriere
Fredi Heers politische Laufbahn begann auf kantonaler Ebene. Er war Kantonsrat, bevor er ins nationale Parlament gewählt wurde. Dieser Weg wird oft als «Ochsentour» bezeichnet und bezieht sich auf eine lange und engagierte politische Karriere vom lokalen bis zum nationalen Amt.
Kollegen unterstützen engen Freund Mauro Tuena
Mauro Tuena, ein weiterer SVP-Nationalrat aus Zürich, war sichtlich erschüttert über Heers Tod. Tuena hatte die engste Beziehung zu Heer innerhalb des Parlaments. Sie besassen gemeinsam eine kleine IT-Firma und waren auch enge persönliche Freunde. Die Unterstützung für Tuena reichte über die Parteigrenzen hinaus und zeigte den Respekt, den Heer im gesamten politischen Spektrum genossen hatte.
«Er war einer, der das Leben liebte», sagte Nationalratspräsidentin Maya Riniker und reflektierte über Fredi Heers Charakter.
Vor Beginn der Session sprachen mehrere prominente Parlamentarier Tuena ihr Beileid aus. Dazu gehörten Barbara Gysi und Jacqueline Badran von der Sozialdemokratischen Partei (SP), Sibel Arslan von den Grünen, Maya Bally von der Mitte, Patrick Hässig von der Grünliberalen Partei (GLP) und Andri Silberschmidt von der FDP. Sie umarmten Tuena und sprachen ihm tröstende Worte zu, was die tiefen persönlichen Verbindungen im Bundeshaus unterstreicht.
Kontext: Der Nationalrat
Der Nationalrat ist eine der beiden Kammern der Schweizerischen Bundesversammlung und vertritt das Volk. Er spielt eine entscheidende Rolle in der Schweizer Gesetzgebung und Aufsicht. Aufgrund des konsensorientierten Charakters der Schweizer Politik entwickeln Mitglieder oft starke Arbeitsbeziehungen, auch über verschiedene politische Parteien hinweg.
Maya Rinikers Würdigung und Heers Vermächtnis
Nationalratspräsidentin Maya Riniker (FDP) begann ihre Ansprache zur dritten Sessionswoche direkt mit der Anerkennung des Verlusts. Sie sprach von Heers Lebensfreude und seiner bedeutenden politischen Karriere. Sie hob seinen klassischen «Ochsentour»-Verlauf von der Kantonspolitik auf die nationale Bühne hervor, wo er zu einer einflussreichen Persönlichkeit wurde.
Heers Arbeit in der Geschäftsprüfungskommission brachte ihm weitreichenden Respekt ein. Diese Kommission ist für die Überwachung der Regierungsaktivitäten und Finanzen zuständig. Riniker betonte Heers Engagement für Gründlichkeit und erklärte: «Er wollte den Dingen immer auf den Grund gehen.» Diese Hingabe an Prüfung und Rechenschaft war ein Markenzeichen seines parlamentarischen Dienstes und überwand Parteigrenzen.
Eine persönliche Note: «Fredi-Momente»
Abseits des politischen Rampenlichts war Heer für seine freundliche Art bekannt. Viele Nationalratsmitglieder teilten persönliche «Fredi-Momente». So erzählte SVP-Nationalrat Mike Egger, wie Heer ihn zwei Wochen zuvor nach einem Unfall im Fitnessstudio in die Notaufnahme gebracht hatte. Diese Anekdote illustriert Heers fürsorgliche Seite, die im Kontrast zu seiner festen politischen Haltung stand.
Die Entscheidung der SVP-Fraktion, Schwarz zu tragen, um ihres Kollegen zu gedenken, unterstrich die tiefgreifende Wirkung seines Todes. Die einheitliche Trauerbekundung zeigte die starken Bindungen innerhalb der Partei und das gemeinsame Gefühl des Verlusts im gesamten politischen Spektrum.
Eine Schweigeminute und der Blick nach vorn
Nach Rinikers Würdigung spielte eine Cellistin ein Stück im Nationalratssaal. Nach dem Ende der Musik erfüllte eine tiefe Stille den Raum für mehrere Minuten. Überall waren feuchte Augen zu sehen, und Schock und Trauer waren auf vielen Gesichtern sichtbar. Die Stille vermittelte die Tiefe der Trauer, die die Parlamentarier empfanden.
Nach einer gefühlten Ewigkeit brach Riniker die Stille. «Nun müssen wir weitermachen», sagte sie. Ihre Worte spiegelten ein kollektives Verständnis wider, dass die parlamentarischen Pflichten auch inmitten tiefer Trauer wieder aufgenommen werden mussten. Sie fügte hinzu: «Fredi hätte es so gewollt», was Heers eigene Hingabe an seine Arbeit und die Institution andeutete.
Um persönliche Abschiede zu ermöglichen, wurde im Bundesratszimmer, neben der Wandelhalle, ein Kondolenzbuch ausgelegt. Dieses Buch bleibt bis zum Ende der Herbstsession verfügbar. Parlamentarier können diese Gelegenheit nutzen, um ihre persönlichen Abschiedsbotschaften an ihren geschätzten Kollegen zu schreiben.
- Die unerwartete Natur seines Todes schockierte viele.
- Sein Engagement für seine Arbeit wurde weithin anerkannt.
- Er förderte parteiübergreifenden Respekt durch seine gewissenhafte Arbeit.