Der Kanton Bern wird 2026 als Ehrengast am Marché-Concours, dem nationalen Pferdewettbewerb in Saignelégier, teilnehmen. Dies ist ein bedeutender Moment, da Bern zum ersten Mal in der 120-jährigen Geschichte der Veranstaltung eine solche Einladung erhält, nachdem die lange schwelenden politischen Fragen bezüglich der Jura-Region endgültig gelöst wurden.
Die Berner Regierung hat ein Budget von 600.000 Schweizer Franken zur Unterstützung ihres Auftritts genehmigt. Diese Mittel decken verschiedene Aktivitäten ab, darunter Pferdedemonstrationen, den Betrieb eines Festzeltes und einen Galaabend, was die Bedeutung dieser historischen Teilnahme widerspiegelt.
Wichtige Erkenntnisse
- Der Kanton Bern wird 2026 Ehrengast am Marché-Concours in Saignelégier sein.
- Dies ist Berns erste Einladung in der 120-jährigen Geschichte der Veranstaltung.
- Die Einladung erfolgte nach der Lösung der Jurafrage.
- Die Berner Behörden genehmigten 600.000 Franken für die Veranstaltung.
- Es werden 50.000 Besucher erwartet.
Ein historisches Novum für den Kanton Bern
Über ein Jahrhundert lang blieb der Kanton Bern der einzige Schweizer Kanton, der nie als Ehrengast zum Marché-Concours eingeladen wurde. Dieser Ausschluss resultierte aus der komplexen politischen Situation rund um die Jurafrage. Mit der jüngsten Lösung dieses Problems ist der Weg für Bern endlich frei, seinen Platz unter den geehrten Kantonen einzunehmen.
Vincent Wermeille, der Direktor des Marché-Concours, bestätigte die langjährige Politik. Er erklärte, dass eine Einladung an Bern erst möglich sei, wenn die Jurafrage auf institutioneller Ebene geklärt sei. Die Berner Regierung, einschliesslich Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, teilte diese Ansicht. Dieser Konsens ebnete den Weg für die historische Einladung.
Veranstaltungsdetails
- Veranstaltung: Marché-Concours nationaler Pferdewettbewerb
- Ort: Saignelégier, Jura
- Datum: 7.-9. August 2026
- Erwartete Besucher: 50.000
Bedeutende Investition für einen grossartigen Auftritt
Die Berner Behörden haben eine beträchtliche Summe von 600.000 Franken für ihre Ehrengastaktivitäten bereitgestellt. Diese Investition unterstreicht die Bedeutung, die Bern seiner erstmaligen Teilnahme beimisst. Die Mittel werden einen unvergesslichen und wirkungsvollen Auftritt bei der Veranstaltung gewährleisten.
Das genehmigte Budget deckt mehrere Schlüsselelemente ab. Dazu gehören traditionelle Pferdevorführungen, der Aufbau und Betrieb eines eigenen Festzeltes sowie die Ausrichtung eines Galaabends. Bern wird auch beim offiziellen Bankett mitwirken und zum grossen Umzug beitragen, um ein umfassendes und ansprechendes Programm zu gewährleisten.
"Angesichts der langen politischen Geschichte und der jüngsten Entscheidungen zur Jurafrage ist die erstmalige Teilnahme Berns von grosser Bedeutung."
Die Direktion für Wirtschaft, Energie und Umwelt unter der Leitung von Regierungsrat Christoph Ammann betonte den Wert der Veranstaltung. Sie sieht darin eine wertvolle Gelegenheit, den konstruktiven und freundschaftlichen Dialog mit dem Nachbarkanton zu vertiefen und zu stärken.
Die Jurafrage
Die Jurafrage bezieht sich auf den historischen und politischen Streit um den Status der Jura-Region innerhalb der Schweiz. Jahrzehntelang strebten Teile des Juras die Unabhängigkeit vom Kanton Bern an. Die jüngste Lösung dieses Problems hat die Beziehungen zwischen Bern und dem Kanton Jura verbessert, was durch diese Einladung symbolisiert wird.
Vorbereitungen für 2026 laufen
Die Planungen für Berns Ehrengastauftritt laufen bereits seit einiger Zeit. Eine Berner Arbeitsgruppe besuchte den Marché-Concours im letzten Jahr, um die Abläufe zu beobachten und Erkenntnisse zu sammeln. Dieser proaktive Ansatz gewährleistet eine gut organisierte und erfolgreiche Veranstaltung im Jahr 2026.
Vincent Wermeille bemerkte, dass noch mehr Berner Vertreter bei der diesjährigen Veranstaltung anwesend waren. Er bestätigte, dass die Gespräche mit der Berner Wirtschaftsdepartement seit 18 Monaten andauern. Die Organisation von Blaskapellen und die Planung der Infrastruktur erfordern eine erhebliche Vorlaufzeit, nicht nur wenige Monate.
Die Einladung signalisiert auch die endgültige Klärung der Jurafrage. Wermeille erklärte, dass dieser Schritt für die Organisatoren wichtig sei. Er fügte hinzu, dass Berner Aussteller über die Jahre hinweg immer wieder eine solche Einladung gewünscht hätten.
Langjährige Berner Präsenz
Obwohl der Kanton Bern nie offiziell als Gast eingeladen wurde, haben seine Pferdezüchter stets am Marché-Concours teilgenommen. Diese Züchter stammen aus verschiedenen Teilen der Berner Region, darunter das Oberland, das Emmental und der Südjura. Ihre kontinuierliche Präsenz unterstreicht die starke Verbindung zwischen der Berner Pferdekultur und der Veranstaltung in Saignelégier.
Erwartete Auswirkungen und frühere Kontroversen
Trotz der insgesamt positiven Stimmung rund um die Annäherung zwischen den beiden Kantonen werden einige "Meinungsverschiedenheiten" erwartet. Wermeille räumte ein, dass nicht jeder mit der sich entwickelnden freundschaftlichen Beziehung zufrieden sein würde. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass etwaige Bedenken beherrschbar sein würden.
Der Marché-Concours hat eine Geschichte des politischen Engagements und gelegentlicher Kontroversen. Im Jahr 2005 kam es während des Auftritts des SVP-Politikers Christoph Blocher zu einer Demonstration. Ähnlich sorgte der Besuch des SVP-Bundesrates Guy Parmelin im Jahr 2022 für einige Unruhen. Wermeille bemerkte, dass die Veranstaltung immer einen politischen Aspekt habe, insbesondere in Bezug auf die Agrarpreise.
Die Veranstaltung 2026 verspricht ein bedeutender kultureller und politischer Meilenstein zu werden, der ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen Bern und Jura aufschlägt. Sie bietet eine Plattform für Feierlichkeiten, Dialog und die weitere Förderung der Pferdetraditionen.
Veranstaltungshöhepunkte
- Traditionelle Pferdeshows
- Grosses Festzelt mit kulturellen Aktivitäten
- Exklusiver Galaabend
- Teilnahme am offiziellen Bankett
- Beitrag zum grossen Umzug




