Die Billettautomaten der BLS im gesamten Kanton Bern werden bald bargeldlos funktionieren. Diese Umstellung wird dem Unternehmen jährlich rund 400'000 Schweizer Franken einsparen. Fahrgäste in den Kantonen Luzern und Neuenburg können ihre Tickets weiterhin mit Münzen bezahlen.
Wichtige Erkenntnisse
- Alle BLS-Billettautomaten im Kanton Bern werden bargeldlos.
- Der Schritt soll der BLS jährlich 400'000 Schweizer Franken einsparen.
- Die Kantone Luzern und Neuenburg behalten die Barzahlungsoptionen bei.
- Die Umstellung erfolgt zwischen Dezember 2025 und Mitte 2026.
- Der Antrag des Berner Parlaments, Barzahlungsoptionen beizubehalten, wurde aufgrund hoher Kosten abgelehnt.
BLS führt bargeldloses System in Bern ein
Die BLS gab am Dienstag bekannt, dass ihre Billettautomaten im Kanton Bern kein Bargeld mehr annehmen werden. Diese Entscheidung steht im Einklang mit der Strategie des Unternehmens, seine Dienstleistungen zu modernisieren und die Betriebskosten zu senken. Die Umstellung wird den Ticketkauf für die meisten Kunden effizienter gestalten.
Das Unternehmen stellte fest, dass die Mehrheit seiner Fahrgäste bereits Tickets über digitale Plattformen kauft. Dieser Trend unterstützt die Umstellung auf bargeldlose Systeme an Bahnhöfen, Haltestellen und in Bussen. Die BLS will die Präsenz von Billettautomaten aufrechterhalten und gleichzeitig deren kosteneffizienten Betrieb sicherstellen.
„Die Annahme von Bargeld erhöht die Betriebskosten aufgrund der Notwendigkeit von Münz- und Banknotenprüfern“, so die BLS. „Diese Komponenten sind auch anfälliger für Fehlfunktionen als bargeldlose Systeme.“
Kosteneinsparungen
Die BLS erwartet, durch die Abschaffung der Bargeldabwicklung an ihren Berner Billettautomaten jährlich rund 400'000 Schweizer Franken einzusparen. Diese erhebliche Einsparung trägt zu den finanziellen Effizienzzielen des Unternehmens bei.
Kantonale Unterschiede bei den Zahlungsoptionen
Während Bern bargeldlose Transaktionen einführt, behalten die Kantone Luzern und Neuenburg die Barzahlungsoptionen an den BLS-Automaten bei. Dieser Unterschied ist auf spezifische Anfragen dieser Kantone zurückzuführen. Luzern und Neuenburg haben zugestimmt, die zusätzlichen Kosten für die Aufrechterhaltung der Bargeldfunktion zu übernehmen.
Im Gegensatz dazu unterstützt der Kanton Bern, der Mehrheitsaktionär der BLS ist, die Entscheidung der Bahn, auf bargeldlose Automaten umzusteigen. Diese Unterstützung war entscheidend für die Umsetzung der neuen Politik in Bern.
Haltung des Berner Parlaments
Das Thema Barzahlungen wurde in der Berner Politik diskutiert. Im Jahr 2024 beantragte das Kantonsparlament, dass die BLS-Automaten weiterhin Bargeld annehmen sollten. Das Berner Verkehrsdepartement kam jedoch zu dem Schluss, dass dieser Vorschlag nicht umsetzbar sei. Es verwies auf die erheblichen Kosten, die mit der Aufrechterhaltung der Bargeldabwicklung verbunden sind.
Dies verdeutlicht eine Divergenz zwischen politischen Wünschen und praktischen finanziellen Überlegungen für öffentliche Verkehrsbetreiber. Der Fokus bleibt auf der Balance zwischen Kundenfreundlichkeit und betrieblicher Effizienz.
Zeitplan für die Automatenmodernisierung
Die Modernisierung der BLS-Billettautomaten erfolgt in Phasen. Der Prozess soll im Dezember 2025 beginnen und bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. In diesem Zeitraum werden bestehende Automaten ersetzt oder aktualisiert, um nur noch bargeldlose Zahlungen zu unterstützen.
Kunden stehen mehrere bargeldlose Zahlungsoptionen zur Verfügung. Dazu gehören Debit- und Kreditkarten, Twint und Postcard. Die BLS wird auch eine anonyme Prepaid-Karte anbieten. Diese Karte kann an BLS-Verkaufsstellen mit Bargeld aufgeladen werden und bietet eine Alternative für diejenigen, die ihr Reisebudget lieber mit physischem Geld verwalten.
Digitale Zahlungen nehmen zu
Die Umstellung auf bargeldlose Zahlungen spiegelt einen breiteren Trend in der Schweiz wider. Viele Verbraucher bevorzugen heute digitale Methoden für tägliche Transaktionen. Dazu gehört auch der öffentliche Verkehr, wo mobile Apps und kontaktlose Karten weit verbreitet sind.
Pilotprojekt der SBB mit bargeldlosen Automaten
Auch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) prüfen bargeldlose Billettautomaten. Die SBB führt bis Ende 2025 ein Pilotprojekt an den Bahnhöfen Freiburg und Olten durch. Der Versuch soll untersuchen, wie Kunden auf Automaten reagieren, die kein Bargeld annehmen.
Während dieser Testphase werden einige Automaten an beiden Bahnhöfen weiterhin Bargeld annehmen. Dies ermöglicht der SBB, das Kundenverhalten und die Präferenzen zu vergleichen. Ein Sprecher bestätigte, dass dieser duale Ansatz einen reibungslosen Übergang gewährleistet und wichtige Daten sammelt.
Zukunftspläne der SBB
Die SBB plant, ihre zukünftige Strategie nach Auswertung der Ergebnisse des Pilotprojekts zu entscheiden. Das langfristige Ziel des Unternehmens ist es, so viele Dienstleistungen wie möglich bargeldlos anzubieten. Dieser Schritt soll die Sicherheit erhöhen und die Kosten senken. Die SBB hat auch ihr Engagement bekräftigt, Alternativen für Kunden anzubieten, die lieber mit Bargeld bezahlen, auch wenn sie sich auf eine digitalere Zukunft zubewegt.
Der allgemeine Trend im Schweizer öffentlichen Verkehr zeigt eine klare Bewegung hin zu digitalen und bargeldlosen Lösungen. Dies spiegelt technologische Fortschritte und sich ändernde Verbrauchergewohnheiten wider. Unternehmen wie BLS und SBB passen sich diesen Veränderungen an und versuchen gleichzeitig, die Bedürfnisse aller Fahrgastgruppen zu berücksichtigen.
- Zahlungsmethoden: Debitkarten, Kreditkarten, Twint, Postcard.
- Bargeld-Alternative: Anonyme Prepaid-Karte, aufladbar mit Bargeld an BLS-Verkaufsstellen.
Die Modernisierungsbemühungen zielen darauf ab, die Serviceeffizienz und -sicherheit zu verbessern. Sie sollen auch der wachsenden Präferenz für digitale Transaktionen im ganzen Land gerecht werden. Die Erfahrungen in Bern, Luzern, Neuenburg, Freiburg und Olten werden wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Strategien des öffentlichen Verkehrs in der Schweiz liefern.




